20. Juli 20149. Oktober 2024REVIEWSpiele & SoftwareACDSee Pro 7 im Test: Schneller Bildbetrachter mit vielen FunktionenVon Marco Kolditz am 20. Juli 2014Wertung: ACDSee Pro 73 von 5 Sternen"ACDSee Pro 7 ist ein rasant schneller Bildbetrachter, der sich auch zum Verwalten, Bearbeiten und Entwickeln von Bilddateien eignet, vor Konkurrenzprodukten wie Adobe Lightroom, Bridge und Photoshop allerdings kapitulieren muss."Review von Marco KolditzInhaltsverzeichnis1 ACDSee Pro 7 als schneller Bildbetrachter2 Farbmanagement inklusive3 Verwaltung von Bildern4 ACDSee Pro 7 als RAW-Converter5 Mein Fazit ACD Systems bietet mit ACDSee Pro 7 ein interessantes Komplettpaket für Fotografen und Bildbearbeiter zum Betrachten, Organisieren und Bearbeiten ihrer Bilder an. Wo liegen die Stärken und Schwächen der Software und lohnt sich der Kauf dieses Allrounders? Wie manche von meinen Lesern bereits wissen, bearbeite ich sehr gerne Bilder mit Photoshop und erstelle damit kreative und fantasievolle Composings. Mit der Zeit haben sich auf diese Weise unzählige Bilddateien auf meinem Arbeitsrechner gesammelt, die allesamt natürlich organisiert und bei Bedarf schnell betrachtet werden wollen, ohne dazu jedes Mal das Mammut-Programm Adobe Photoshop öffnen zu müssen.ACDSee Pro 7 als schneller BildbetrachterACDSee Pro 7 und bereits viele Vorgängerversionen haben mir dahingehend in der Vergangenheit große Dienste erwiesen: Bilder werden nach einem simplen Doppelklick per Schnellansicht blitzschnell geladen, ganz egal, ob die Datei nur ein paar Kilobyte oder mehrere hundert MByte groß ist – auch Photoshop-Dateien im PSD-Format und RAW-Dateien werden von ACDSee Pro 7 unterstützt und rasant angezeigt. Der Bildbetrachter von Windows ist dazu nicht imstande und daher nutze ich ACDSee Pro auch überwiegend zu genau diesem Zweck: Dem schnellen Betrachten von vielen Bildern innerhalb von Ordnern oder in der Einzelansicht. Bei Bedarf öffne ich daraufhin Photoshop und bearbeite mein Wunschbild weiter.ACDSee Pro 7 – Die Schnellansicht eignet sich vor allem für das sehr schnelle Betrachten einzelner Bilddateien durch Doppelklick. Der klassische Bildbetrachter von ACDSee Pro 7 braucht da schon etwas länger zum Laden.Neben der Schnellansicht bietet ACDSee Pro 7 auch einen normalen Ansichtsmodus, der Bilder zwar ebenfalls schnell, aber im Vergleich zur Schnellansicht doch deutlich langsamer öffnet, dafür aber mehr Bearbeitungsfunktionen zur Verfügung stellt. Über die Optionen des Programms kann man auswählen, mit welchem Betrachtungsmodus Bilder in Zukunft nach einem Doppelklick geöffnet werden sollen.ACDSee Pro 7 – Klassische Bildansicht, in welcher man mit dem Tastenkürzel STRG+J Bilder auch ganz schnell drehen und spiegeln kann. Jetzt auch live bei Twitch!Live-Streams mit Games, Tutorials, Talks und MEER! »Farbmanagement inklusiveACDSee Pro 7 – Farbmanagement kann in den Optionen aktiviert werden, so dass farbgetreues Arbeiten an entsprechend kalibrierten Monitoren möglich ist.Sehr positiv: ACDSee Pro 7 bietet Optionen zum Farbmanagement an und unterstützt somit unterschiedliche Eingabeprofile zur Anzeige von Bilddateien, die ein entsprechendes Farbprofil eingebettet haben. Das Farbmangement ist allerdings leider nur im trägeren normalen Ansichtsmodus aktiv, nicht im rasanten Schnellansicht-Modus.Außerdem ist ein Softproof durch emulierte Geräteprofile mit nur wenigen Klicks möglich. Daher ist ACDSee Pro 7 für farbgetreues Arbeiten an entsprechend kalibrierten Monitoren geeignet. Als Beispiel: Die übliche Windows-Bildanzeige unterstützte bis Windows 8.1 kein Farbmanagement, wodurch es schnell zu falschen Farbdarstellungen kam. Verwaltung von BildernDie Verwaltung von Bildern in ACDSee ist denkbar einfach: Nachdem man ACDSee Pro 7 geöffnet hat, kann man im Bereich „Verwalten“ alle Festplatten und Ordner anzeigen lassen und auf diese Weise blitzschnell durch die diversen Bilderordner navigieren. Bilder müssen nicht erst umständlich in ACDSee Pro 7 importiert werden – stattdessen bewegt man sich direkt durch den Dateibaum der jeweiligen Festplatte. Soll ein Bild durch ACDSee bearbeitet werden, indem man dieses zum Beispiel dreht, speichert ACDSee Pro 7 das Originalbild standardmäßig in einem separaten Ordner innerhalb des aktuellen Dateiordners ab, um auf diese Weise eine nicht-destruktive Bearbeitung zu gewährleisten.ACDSee Pro 7: Die Ordnerübersicht des Reiters „Verwalten“ mit kleinen Vorschaubildern.Diese Funktion ist allerdings Geschmackssache – ich bin kein großer Fan davon. Zwar unterstütze ich nicht-destruktive Arbeitsweisen, doch stört es mich mit der Zeit schon, dass sich überall auf der Festplatte „versteckte“ [Originaldateien]-Ordner und damit auch Dateiduplikate ansammeln. Daher habe ich diese Funktion in den Optionen unter „Dateiverwaltung > Originale speichern“ entsprechend deaktiviert. In der Regel nutze ich ACDSee Pro 7 sowieso nur zum schnellen Drehen einzelner Bilder, so dass ich in Zukunft nicht mehr zum Original zurückzukehren brauche.Im Reiter „Verwalten“ kann man sich die Metadaten einzelner Bilddateien anzeigen lassen und diese verändern, Bilder mit Schlagworten und Bewertungen von 1 bis 5 versehen und Fotografien kategorisieren. Natürlich lassen sich Bilder auch per Stapelverarbeitung umbenennen, in der Größe verändern und exportieren. Für zukünftige Versionen von ACDSee Pro 7 würde ich mir dennoch eine aufgeräumtere und intuitivere Benutzeroberfläche wünschen, so dass das Verwalten von Bildern in gewisser Hinsicht auch Spaß bereitet. Bereits bewertete Bilder sollten in der Übersicht deutlicher gekennzeichnet sein.ACDSee Pro 7 als RAW-ConverterDer RAW-Converter von ACDSee Pro 7 ist durchaus mächtig und kann mit Konkurrenzprodukten über große Strecken mithalten. Allerdings muss die Lösung von ACD Systems vor dem Funktionsumfang und der gelungeneren Benutzeroberfläche von Adobe Lightroom oder Adobe Photoshop kapitulieren. ACDSee Pro 7 bietet eine große Auswahl an Optionen, um RAW-Bilder anzupassen – sei es durch die Korrektur der Belichtung, der Schärfe, der Farbstimmung im Bild oder die Anpassung eines gewünschten Bildausschnitts.ACDSee Pro 7 – Der RAW-Converter versteckt sich hinter dem Reiter „Entwickeln“ und bietet die wichtigsten Funktionen zur Entwicklung von RAW-Dateien auf der linken Seite.Veränderungen können auf das gesamte Bild oder mithilfe eines Pinsels oder eines Verlaufs nur partiell angewandt werden. Leider bietet ACDSee Pro 7 keine Objektivkorrekturprofile, wie man sie von Lightroom gewohnt ist. Daher muss man etwaige Objektivkorrekturen manuell durchführen, kann die finalen Einstellungen dann aber für künftige Korrekturen an weiteren Bildern speichern und nutzen. Wer sich allerdings mit professioneller RAW-Entwicklung beschäftigen möchte, der kommt um Lightroom oder Photoshop nicht herum.Mein FazitACDSee Pro 7 ist vor allem eines: Ein rasant schneller Bildbetrachter, der auch riesengroße Bilddateien im Nullkommanix anzeigt und dabei unglaublich viele Bilddateien unterstützt – was natürlich auch abhängig von der Geschwindigkeit des verwendeten Rechners ist. Ich nutze ACDSee Pro 7 vor allem zum schnellen Betrachten und Drehen von Bildern und für kleinere Korrekturen. Wer seine Bilddatenbank mithilfe von Schlagworten und Bewertungen sortieren möchte, dem kann ich ACDSee Pro 7 empfehlen.Allerdings kenne ich die Software schon seit einigen Programmversionen und entdecke von Version zu Version leider selten auffällige Verbesserungen. Vor allem im Bezug auf die altbackene Benutzeroberfläche sollte ACD Systems nachbessern, so dass die Bedienung intuitiver, logischer und auch spaßiger vonstatten geht.Daher rate ich zum aktuellen Zeitpunkt auch dazu, sich alternativ auch mal das Konkurrenzprodukt Adobe Bridge näher anzuschauen, welches in Kombination mit Adobe Lightroom professioneller, aufgeräumter und umfangreicher daherkommt.Jetzt informieren & bestellen »Bilder zum Artikel »Bildnachweise:Composing "Feuer und Eis" (Idee & Bildbearbeitung: Marco Kolditz): Jag_cz, Yuriy Korchagin, mahey, leanna, danielkrol, Marius GrafComposing "Sehnsucht" (Idee & Bildbearbeitung: Marco Kolditz): aleshin, snaptitude, DavidMSchrader, Maksim Shebeko, Jag_cz, Thaut ImagesComposing "Digitale Liebe" (Idee & Bildbearbeitung: Marco Kolditz): George MayerBildergalerie:ScreenshotsThemen zum ArtikelBildbearbeitung Fotografieren Galerien PC Reviews SoftwareArtikel von Marco KolditzMarco Kolditz ist unter dem Namen "MEER DER IDEEN" seit 2009 als Content Creator in München selbstständig und pflegt nebenher dieses Blogmagazin.Marco Kolditz hat bislang 400 Artikel geschrieben.