Inhaltsverzeichnis
Edward Kenway ist ein Säufer, mordender Lügner und selbstverliebter Egoist, dem besonders das liebe Geld am Herzen liegt. Nach einer actionreichen Seeschlacht gleich zu Beginn des Spiels wird der Freibeuter gemeinsam mit einem mysteriösen Mann in nur allzu vertrauter Assassinenkutte an einen nahe gelegenen Strand gespült. Von seiner Geldgier getrieben verfolgt Kenway die mysteriöse Gestalt durch den Dschungel und streift sich schlussendlich dessen Kutte über, um seine Identität zu übernehmen. Ein schöner und direkter Einstieg in ein Spiel und eine elegante Einführung des neuen und anfangs unsympathischen Hauptcharakter Edward Kenway, wie ich finde.
Mindestens 20 Stunden Spielzeit
Selbstverständlich fliegt Edwards Maskerade schon nach kurzer Zeit auf und er erbeutet sich sein erstes eigenes Schiff, die Jackdaw. Der Spieler kann dank des Open-World-Konzeptes des Spiels nun frei entscheiden, was er tun möchte: Der Hauptgeschichte folgen oder die zahlreichen Nebenaufgaben erledigen. Je nachdem, für welche Wege man sich als Spieler entscheidet, umfasst „Assassins´s Creed 4: Black Flag“ zwischen 20-50 Stunden Spielzeit.
Dabei verbringt man etwa ein Drittel des Spiels hinter dem Steuerrad seines Schiffes und bestreitet aufregende Seeschlachten, jagt Wale, sucht im Meer nach Schätzen und entkommt beeindruckenden Seestürmen. Die Geschichte des Spiels kann streckenweise aufgrund kaum erklärter Zeitsprünge und recht oberflächlichen Charakteren nicht gänzlich überzeugen, punktet aber wiederum durch den enormen Spielumfang.
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Abwechslungsreiche Seeschlachten
Während der Erkundung der weiten Karibik trifft man auf hoher See immer wieder auf gegnerische Schiffe, welche sich in ihrer Stärke stark voneinander unterscheiden. Manche Schiffe können bereits nach wenigen Kanonentreffern geentert und geplündert werden, andere Schiffe erfordern anspruchsvollere Taktiken, um nicht selbst als Kanonenfutter zu enden.
Das Spiel bietet somit sowohl auf hoher See wie auch an Land genügend Abwechslung und hält die spielerische Motivation stets auf einem gesunden Level.

Sehen und nicht gesehen werden
Im Vergleich zu seinen Vorgängern wurde den Schleicheinlagen im Spiel mehr Aufmerksamkeit verliehen. So versteckt Ihr Euch in Heuhaufen, bezahlt Passanten, um Wachen abzulenken und klettert in typischer Assassin´s Creed Manier wie auf Samtpfoten über die Dächer der belebten Städte, um Zielpersonen zu beschatten.
Ich bevorzuge solche Spiele, bei denen nicht nur offensive Angriffe als einzige Option im Raum stehen, sondern auch anspruchsvollere Taktiken, indem man bedacht, vorsichtig und strategisch vorgeht, um ungesehen und unauffällig sein Ziel zu erreichen. „Assassin´s Creed: Black Flag“ bietet viele solcher Aufgaben, bei denen solch ein unauffälliges Vorgehen auch erwartet wird.
Teilweise mangelhafte Steuerung
Hierbei ist mir die Steuerung von „Assassin´s Creed 4: Black Flag“ teilweise recht negativ aufgefallen: So kam es öfters vor, dass meine Spielfigur plötzlich von einer Fassade herabspringt, an welcher diese eigentlich leise und unauffällig entlang klettern sollte. Solche Momente können hin und wieder leicht frustrieren, sind aber für die gesamte „Assassin´s Creed“-Reihe typisch. Ich hoffe, die Entwickler nehmen sich dieses häufig bemängelte Defizit der Steuerung bei der Entwicklung eines weiteren Titels zu Herzen.

Überzeugende Atmosphäre dank vieler Details
„Assassin´s Creed 4: Black Flag“ fiel mir vor allem durch seine vielen spielerischen Details positiv auf. Findet man beispielsweise an Land im Wind wehende Notenblätter, so kann man seine eigene Crew auf dem Schiff auf Tastendruck dazu anweisen, zur jeweiligen Melodie zu singen. Das sorgt für Abwechslung und in Ihrer Gesamtheit sorgen solche kleinen Details für eine einnehmende und überzeugende Atmosphäre.
Hübsche Grafik in Full-HD

Optisch kann „Assassin´s Creed 4: Black Flag“ natürlich dank der Hardware-Power der neuen Playstation 4 punkten. Das Spiel bietet eine hervorragende Weitsicht, realistisch animierte Charaktere, atmosphärische Wettereffekte mit Regen, Stürmen und Nebel, beeindruckende Wassereffekte auf hoher See und vieles mehr. Dank eines direkt nach der Installation automatisch heruntergeladenen Patches bietet das Spiel auch eine knackig-scharfe Full-HD Auflösung in 1080p bei einer konstant flüssigen Bildwiederholrate.
Da es sich bei „Assassin´s Creed 4: Black Flag“ um einen typischen Multi-Plattform-Titel handelt, eignet sich das Spiel allerdings nicht, um die tatsächlichen grafischen Möglichkeiten der Playstation 4 zu demonstrieren. Hier sollte man eher auf exklusiv für die PS4 produzierte Titel wie Killzone zurückgreifen oder noch einige Monate warten, bis neue Spieletitel erscheinen, die besser für die PS4 angepasst sind. Was mir bei der Darstellung der Charaktere im Spiel nicht sonderlich gefallen hat ist deren sehr künstlich wirkende Hautoberfläche, die größtenteils unnatürlich speckig und fettig aussieht. Oftmals wirken außerdem die Gesichtsanimationen durch relativ starren Mimiken wenig überzeugend. Vielleicht bin ich aber auch durch Vorzeigebeispiele wie „Beyond: Two Souls“ ein wenig verwöhnt.

Mein Fazit
„Assassin´s Creed 4: Black Flag“ hat das Franchise mit seinem überzeugenden Open-World Konzept in der Karibik und dem sympathischen Piraten-Thema inklusive actionreicher Seeschlachten wiederbelebt.
Trotz einiger Mängel bei der Steuerung und einer eher mittelmäßigen Geschichte bietet „Assassins´s Creed 4: Black Flag“ mit mindestens 20 Stunden Spielzeit sehr viel Spielspaß und wartet mit einer großen Anzahl an liebevoll integrierten Details und Überraschungen auf.
Ich kann diesen neuen Titel besonders den Fans der Spielereihe empfehlen, doch auch wagemutige Abenteurer, die sich von der karibischen Atmosphäre und den skrupellosen Piraten und Plünderern angezogen fühlen, sollten einen Schritt in die detaillierte Spielwelt von „Assassin´s Creed 4: Black Flag“ wagen.
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- Screenshots: Ubisoft