23. Mai 202424. Mai 2024REVIEWSpiele & SoftwareBetween Horizons im Test: Sci-Fi-Detektivgeschichte mit Retro-OptikVon Marco Kolditz am 23. Mai 2024Wertung: Between Horizons3.5 von 5 Sternen"Between Horizons überzeugt mit einer fesselnden Sci-Fi-Geschichte und herausfordernder Detektivarbeit, setzt dabei allerdings auf einen gewöhnungsbedürftigen Grafik-Mix und unvollständiger Sprachausgabe. Eine Empfehlung an alle Genre-Liebhaber und jene, die Geschichten lieben, in denen eigene Spiel-Entscheidungen noch Gewicht haben."Review von Marco KolditzInhaltsverzeichnis1 Between Horizons: Die Story1.1 Eine Verschwörung auf der Zephyr1.2 Eine Frage der Ethik und Moral2 Between Horizons: Das Gameplay3 Grafik und Sound: Etwas pixelig & etwas Sprachausgabe4 Between Horizons: Mein Fazit Mit Between Horizons haben Entwickler DigiTales Interactive und Publisher Assemble Entertainment wieder einmal ein spannendes Sci-Fi-Weltraum-Adventure veröffentlicht. Wir schlüpfen dieses Mal in die Rolle einer Sicherheitschefin, welche an Bord eines Generationen-Raumschiffes mysteriöse Vorfälle aufklärt und einer Verschwörung auf der Spur ist. Mein Test zum Spiel! Nach dem Erfolg des Point & Click-Adventures „Lacuna“ präsentieren die deutschen Entwickler von DigiTales Interactive nun Between Horizons. Die beiden Spiele stehen allerdings abseits des gemeinsamen Sci-Fi-Weltraum-Genres in keinem Zusammenhang zueinander. So befinden wir uns an Bord der Zephyr, einem Generationen-Raumschiff, welches die Menschheit zu einem neuen, bewohnbaren Planeten bringen soll. Das Spiel kombiniert dabei klassische Adventure-Elemente mit einer immersiven Story und intensiver Detektivarbeit. Wir begleiten Stella, eine junge Sicherheitschefin, die eine Reihe mysteriöser Vorfälle aufklären muss und auf eine große Verschwörung trifft, welche die gesamte Crew betrifft. Between Horizons: Die StorySeit über 30 Jahren ist die Zephyr bereits unterwegs, um das Überleben der Menschheit zu sichern, da die Erde keine Zukunft mehr bietet. Die langwierige Reise zu einem bewohnbaren Planeten dauert mehrere Generationen – es steht also fest, dass die aktuelle Crew des Schiffes den Planeten selbst niemals betreten wird. Stattdessen leben und arbeiten die Reisenden ihr ganzes Leben auf dem Schiff und geben ihr Wissen an die nächste Generation weiter. Stella, unsere Protagonistin im Spiel, wurde vor über 20 Jahren an Bord geboren und hat ihren Vater als Sicherheitschefin abgelöst. Ihre Mutter musste wegen gesundheitlicher Probleme auf der Erde zurückbleiben und Stella erhält nur gelegentlich Nachrichten von ihr, die aufgrund der Distanz stark verzögert das Schiff erreichen.Jetzt auch live bei Twitch!Live-Streams mit Games, Tutorials, Talks und MEER! » Eine Verschwörung auf der ZephyrBereits zu Beginn des Spiels werden wir mit einem sicherheitsrelevanten Vorfall konfrontiert: Jemand hat sich unbefugt Zugang zu den Servern des Schiffs verschafft und Daten manipuliert. Diese erste Herausforderung führt uns tief in das Netzwerk der Zephyr, wo wir auf eine größere Verschwörung stoßen. Die Fragen, die wir uns dabei stellen müssen, sind zahlreich: Wer steckt hinter diesen Angriffen? Was sind die Motive? Und wie weit reicht die Verschwörung wirklich?Im Laufe des Spiels müssen wir mehrere komplexe Fälle lösen, die nicht nur unser detektivisches Können herausfordern, sondern auch unser moralisches Urteilsvermögen. Dabei stehen wir oft vor schwierigen Entscheidungen, die die Beziehungen zu unseren Crewmitgliedern und den Verlauf der Geschichte dauerhaft beeinflussen. Stellas Arbeit wird zusätzlich durch eine aufkommende Rebellion an Bord erschwert. Einige Crewmitglieder sind mit der Führung durch die Kapitänin unzufrieden und planen offenbar einen Umsturz. Wir müssen also herausfinden, wer hinter diesen Plänen steckt und wie wir die Stabilität auf dem Schiff bewahren können. Eine Frage der Ethik und MoralEin zentrales Thema des Spiels ist die Frage, welche Art von Gesellschaft an Bord der Zephyr bestehen soll. Wir müssen entscheiden, ob wir den traditionellen Weg unseres Vaters weitergehen oder eigene ethische und moralische Entscheidungen treffen wollen – wollen wir der „Cycle Breaker“ sein? Diese Wahlmöglichkeiten und die daraus resultierenden Konsequenzen machen die Geschichte von Between Horizons besonders fesselnd und bieten einen gewissen Wiederspielwert, da einmal getroffene Entscheidungen nicht mehr rückgängig gemacht werden können. Denn auch manuelle Speichermöglichkeiten gibt es im Spiel nicht. Between Horizons: Das GameplayBetween Horizons setzt auf eine klassische Adventure-Steuerung, wobei ich empfehle, das Spiel mit einem Gamepad zu genießen. Wir bewegen uns durch die verschiedenen Bereiche des Schiffs in Side-Scroller-Manier, sammeln Hinweise und führen Gespräche mit der Besatzung. Der Fokus liegt dabei klar auf der Detektivarbeit: Hinweise werden in Stellas PDA gespeichert und Dialogoptionen sowie Entscheidungen unter Zeitdruck (sofern in den Optionen nicht deaktiviert) beeinflussen den Verlauf der Geschichte unwiderruflich.Das Spiel verzichtet dabei auf ein traditionelles Inventar: Gegenstände können nicht aufgesammelt, sondern nur untersucht werden. Notizen und Erkenntnisse sammeln wir während dem Spielgeschehen, speichern diese in unserem PDA ab und bauen uns dadurch eine Übersicht auf, um Fälle später besser beurteilen zu können. Sind wir der Meinung, die Lösung zu einem Fall gefunden zu haben, laden wir unsere Interpretation ins System hoch und schließen damit den jeweiligen Fall ab. Dabei erfahren wir nicht direkt ob, wir mit unserem Ergebnis der Untersuchung richtig lagen oder möglicherweise sogar die falsche Person beschuldigt haben. Die Rätsel in „Between Horizon“ variieren in ihrem Schwierigkeitsgrad und erfordern, dass wir Sachverhalte logisch verknüpfen und Indizien richtig interpretieren. Zusätzlich können wir jederzeit eine Karte aufrufen, die eine sich stetig weiter ausbauende Schnellreisefunktion bietet, um uns schnell auf dem großen Schiff zurechtzufinden.Grafik und Sound: Etwas pixelig & etwas SprachausgabeDie Grafik von Between Horizons ist ein interessanter Mix aus grob aufgelöster Pixel-Art und höher aufgelösten 3D-Hintergründen. Während die Hintergrundgrafiken relativ detailliert und atmosphärisch gestaltet sind, wirken die pixeligen Charaktere manchmal etwas fehl am Platz. Ich erkenne die Intention hinter diesem Look und grundsätzlich liebe ich Pixeloptik, aber in „Between Horizons“ kann diese kontrastreiche Gestaltung manchmal recht irritierend sein. Mir hätte hier eine Vereinheitlichung zwischen Hintergrund und Charakteren besser gefallen: Also entweder alles hochauflösend oder alles im gleichem Maße grob-pixelig. Aber das ist nur mein persönlicher Geschmack. Die musikalische Untermalung und die Soundeffekte im Spiel unterstützen die Atmosphäre meiner Meinung nach sehr gut, so dass uns die Klangkulisse direkt in die Welt der Zephyr eintauchen lässt. Die Sprachausgabe ist leider nicht durchgängig vorhanden, denn nur die wichtigsten Texte sind auf Deutsch und Englisch vertont. Als großer Freund von Sprachausgabe ist dieser Umstand für mich leider eine große Enttäuschung: Wenn schon, denn schon! Between Horizons: Mein FazitBetween Horizons überzeugt mit einer fesselnden Geschichte und herausfordernder Detektivarbeit. Auch wenn ich mich anfangs eine Zeit lang an den eigensinnigen Grafikstil gewöhnen musste, so trugen dieser und der atmosphärische Soundtrack schlussendlich doch zu einer immersiven Spielerfahrung bei. Auch wenn vor allem zu Beginn des Spiels die Rätsel eher leicht zu lösen sind, kommen Rätsel-Fans im späteren Spielverlauf auf ihre Kosten. Ich empfehle das Spiel vor allem Fans des Genres und all jenen, welche Geschichten lieben, in denen eigene Entscheidungen wirklich noch Gewicht haben und den Spielverlauf nachhaltig (positiv wie auch negativ) beeinflussen.Produktseite bei Steam »Videos zum Artikel »Bilder zum Artikel »Videogalerie:TrailerBildergalerie:ScreenshotsThemen zum ArtikelAdventures Galerien Indie PC Retro Reviews Science-Fiction Side-Scroller Spiele Trailer VideosArtikel von Marco KolditzMarco Kolditz ist unter dem Namen MEER DER IDEEN seit 2009 als Content Creator in München selbstständig und pflegt nebenher dieses Blogmagazin.Marco Kolditz hat bislang 396 Artikel geschrieben.