19. Oktober 20149. Oktober 2024REVIEWHardware & ToolsCreative T50 Wireless im Test: Großartige Boxen mit NarkolepsieVon Marco Kolditz am 19. Oktober 2014Wertung: Creative T50 Wireless3 von 5 Sternen"Großartige Lautsprecher mit sehr gutem Klang und Musikwiedergabe über Kabel oder Bluetooth - leider verhindert eine nervige Stromsparfunktion die 5-Sterne-Wertung."Review von Marco KolditzInhaltsverzeichnis1 Das neue Design der T50 Wireless1.1 Praktische Bedienelemente1.2 Standfüße für mehr Stabilität2 Der Klang3 Wiedergabe per Bluetooth4 Doch dann kam der Schlaf…4.1 … und es wurde still!4.2 Aufwachen!4.3 Mein persönliches K.O. Kriterium5 Mein Fazit Creative hat mit den neuen T50 Wireless Lautsprechern ein hochwertiges Stereo-Soundsystem vorgestellt, welches als direkter Nachfolger der GigaWorks T40 Series II gilt und über Bluetooth mit Abspielgeräten wie dem iPhone und iPad verbunden werden kann. Wie sich die Boxen im Alltag schlagen, verrate ich Euch in meinem Test. Seit bereits über sechs Jahren verwende ich meine Creative GigaWorks T20 Lautsprecher an meinem Arbeitsrechner und war bislang mit der gebotenen Wiedergabequalität der im Jahr 2006 erschienenen Boxen sehr zufrieden. Seit mir allerdings die neuen Creative T50 Wireless zum Testen zugesandt wurden, klingen meine alten Lautsprecher im direkten Vergleich für mich wie sich abmühende Blechbüchsen im Stimmbruch. Und trotzdem werden auch die edlen T50 Wireless meine alten Boxen nicht ablösen, da sie eine sehr unschöne Eigenheit aufweisen. Dazu später mehr.Das neue Design der T50 WirelessMit einer Höhe von etwa 32cm gehören die T50 Wireless zu den größeren PC-Lautsprechern.Optisch wirken die beiden neuen Lautsprecher aufgrund ihres unaufdringlichen Designs sehr edel und hochwertig, sind aber mit einer Höhe von etwa 32 cm auch relativ groß. Die Front und Rückseite einer jeder Box ist in schwarzer Klavierlackoptik gehalten, was einerseits sehr elegant aussieht, aber erwartungsgemäß mit der Zeit auch unschöne Fingerabdrücke hervorbringt. Außerdem war es mir beim Fotografieren der Boxen nahezu unmöglich, feinen Staub von den empfindlichen Klavierlack-Oberflächen fernzuhalten. Dieses Problem tritt aber bekanntlich bei allen Produkten mit einer derartigen hochglänzenden Oberfläche auf und stört im Alltag eher weniger.Positiv ist anzumerken, dass die Seiten der Boxen im Gegensatz zur Vorder- und Rückseite mit einer matten Oberfläche auftreten, was zu einem sehr schönen Kontrast in der Optik führt. Die drei Treiber auf der Vorderseite, jeweils bestehend aus zwei Mitteltonmembranen und einem Hochtöner, kommen mit einem von Creative-Lautsprechern bekannten Farbakzent daher: Während die beiden Mitteltöner eine hübsche gelbe Umrandung aufweisen, hält sich der Hochtöner mit einem dezentem Silber brav zurück.Auf der Oberseite der Boxen befindet sich ein Bassreflexrohr und das Bauteil für die NFC-Funktionalität.Wie soll denn bitte ein 2.0 Soundsystem ganz ohne Subwoofer einen ordentlichen Bass hervorbringen? Diese Frage werden sich jetzt womöglich einige unter Euch stellen. Doch ich kann Euch beruhigen: Die T50 Wireless Lautsprecher besitzen auf der Oberseite ein Bassreflexrohr, durch welches die beiden Boxen auch bei basslastigen Musikstücken überzeugen. Mit einem 2.1 Soundsystem mit aktivem Subwoofer können die T50 Wireless aber natürlich erwartungsgemäß nicht mithalten. 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Im eingeschalteten Zustand wird der Ein/Aus-Schalter von einem dezenten weißen Licht umrandet, welches ich als weitaus angenehmer empfinde als das grelle blaue Licht einiger Vorgänger-Modelle.Die Rückseite ist weniger spektakulär, aber sie muss es ja auch nicht sein: Hier findet sich der obligatorische Audio-Input zum Verbinden mit dem Computer (oder anderen Geräten mit Klinkenanschluss), ein Anschluss zum Verbinden des linken und rechten Lautsprechers miteinander und natürlich der Stromanschluss.Standfüße für mehr StabilitätSehr gut gefallen haben mir die mitgelieferten unauffälligen Standfüße, welche mit einer Schraube an die Unterseite einer jeden Box geschraubt werden und dieser einen sicheren Stand gewährleisten. In meinem Test stand jedoch die rechte Box mit den Bedienelementen stabiler als die linke Box, welche bei Berührung leicht hin und her schwankte. Ob dies generell bei allen T50 Wireless Exemplaren auftritt oder mir in diesem Bezug möglicherweise ein Montagsgerät zur Verfügung stand, das kann ich leider nicht beurteilen. Der KlangEin Mitteltöner in der Nahaufnahme.Wie bereits eingangs erwähnt, habe ich die neuen T50 Wireless gegen meine in die Jahre gekommenen Creative GigaWorks T20 antreten lassen. Wie zu erwarten war, konnten die neuen Lautsprecher aufgrund ihrer höherwertigen Technik und der insgesamt drei Treiber pro Lautsprecher deutlich besser abschneiden. Die Höhen sind kristallklar, manchmal aber auch zu schrill – hier hilft die Regulierung der Höhen über das Bedienelement an der Vorderseite der Box oder die Anpassung des Equalizers im jeweiligen Abspielgerät. Details in den Mitteltönen werden sauber wiedergegeben und der Bass hat für meine Zwecke ausreichend viel Wumms!Die neuen T50 Wireless kitzeln aus den Stücken meiner Musikbibliothek Details hervor, welche ich über meine GigaWorks T20 bislang gar nicht wahrnehmen konnte. Auch Filme oder Spiele gewinnen durch die neuen Boxen deutlich an Atmosphäre, was vor allem an der sehr räumlichen und differenzierten Wiedergabe der Lautsprecher liegt. Mein spontaner Gedanke beim Probehören: Diese Boxen muss ich mir bestellen und meine alten Boxen in den Ruhestand schicken!Wiedergabe per BluetoothAnschlussmöglichkeiten auf der Rückseite der T50 Wireless.Ein großes Highlight der T50 Wireless versteckt sich bereits im Namen selbst: Wireless. Denn mit diesen Lautsprechern ist die kabellose Wiedergabe von Abspielgeräten über Bluetooth in Kombination mit NFC möglich. Ein Beispiel: Ihr macht es Euch an einem Abend zuhause gemütlich, schaltet Euren stromfressenden und möglicherweise aufgrund verbauter Lüfter rauschenden Computer aus, dimmt das Licht im Raum und wollt mit Eurer Lieblingsmusik entspannen.Dazu schnappt Ihr Euch einfach Euer Smartphone, Tablet oder ähnliches Abspielgerät mit Bluetooth-Unterstützung, haltet einige Sekunden die Bluetooth-Taste der T50 Wireless Lautsprecher gedrückt und verbindet auf diese Weise beide Geräte miteinander. Besitzer von Smartphones mit NFC-Unterstützung haben es sogar noch leichter: Hier haltet Ihr Euer Gerät einfach an die Oberseite der rechten Box der T50 Wireless und die Einstellungen für Bluetooth werden automatisch vorgenommen und das Musikvergnügen kann beginnen.Während meines Tests habe ich das iPhone 6 Plus als Abspielgerät verwendet – dieses unterstützt zwar NFC, aber bisher lediglich für den Bezahldienst Apple Pay und nicht für weitere Anwendungsbereiche. Daher war ich auf die manuelle Einrichtung von Bluetooth angewiesen, was aber problemlos und schnell funktionierte. Und es war so angenehm! Ich lag gemütlich auf meiner Couch, das iPhone in der Hand, ich stöberte in meiner Musik-Bibliothek und lauschte meinen Lieblingsstücken. Kein Computer, der unnötig viel Strom frisst, kein leises Rauschen der Lüftung (trotz Wasserkühlung), nur die Musik un ich. Wunderbar! Wieder einmal schoss es mir durch den Kopf: Diese Boxen muss ich mir zulegen!Doch dann kam der Schlaf…Selbstverständlich prüfte ich die Boxen auch auf ihre Alltagstauglichkeit. In meinem Fall arbeite ich oftmals viele Stunden an meinem Arbeitsrechner, nehme Videotutorials auf, schreibe E-Mails und Artikel, pflege meinen Blog oder gehe meiner selbstständigen Tätigkeit als Digital Artist nach. Hierbei kann es durchaus vorkommen, dass ich während meiner Arbeit bewusst auf Musik verzichte und die Lautsprecher somit in der Regel wenig zu tun haben. Dennoch möchte ich nicht auf Benachrichtungsklänge wie beim Empfang einer neuen E-Mail-Nachricht, dem Eingang eines Skype-Anrufes oder anderer hinweisgebender Töne verzichten. Wenn ich mich von meinem Computer entferne, um beispielsweise im gleichen Raum Fotografien anzufertigen oder Videos aufzunehmen, ist es sehr hilfreich, durch solche Klänge über wichtige Ereignisse informiert zu werden.Vergleich der Bedienelemente zwischen dem T50 Wireless und den alten Creative GigaWorks T20.… und es wurde still!Und genau hier offenbarte sich die Schattenseite dieser ansonsten wirklich großartigen Lautsprecher, denen ich sogar eine schlussendliche Bewertung von fünf Sternen verliehen hätte: Sie schlafen nach exakt 15 Minuten der Stille plötzlich ein und lassen sich erst durch das Betätigen des Ein/Aus-Schalters wieder aufwecken. Es gibt keine Möglichkeit, diesen automatischen Standby-Modus zu verhindern und auch das Abspielen eines Musikstückes oder sonstigen Tonsignals weckt die Boxen nicht wieder auf. Es ist somit immer wieder nötig, die Boxen manuell über den Knopf an der Vorderseite einzuschalten – und glaubt mir, das ist auf Dauer extrem nervig und in meinen Augen auch vollkommen unnötig.Aufwachen!Größenvergleich zwischen den T50 Wireless und den alten Creative GigaWorks T20.Um diese Eigenheit der Boxen zu umgehen, muss man dafür sorgen, dass die Boxen auf irgendeine Weise dauerhaft ein Tonsignal erhalten. Beispielsweise könnte man am eigenen Rechner ständig irgendein Musikstück leise im Hintergrund abspielen lassen. Alternativ greift man zum eigenen Smartphone, verbindet dieses per Bluetooth mit den Lautsprechern und gibt auch hier wieder irgendeine Musik leise wieder.Ihr erkennt es schon: Diese „Lösungen“ sind alles völlig absurde Vorgehensweisen und vor allem auch unnötig verwendete Ressourcen, nur um diese ansonsten gelungenen Boxen „wach zu halten“. Es handelt sich bei dieser Eigenheit um keine Fehlfunktion, sondern um ein bewusst eingebautes Stromspar-Feature. Dies wird jedoch weder auf der Verpackung der Boxen noch in der Bedienungsanleitung erwähnt, wohl aber im FAQ-Dokument zum Produkt. Es folgt ein Auszug dieses Dokumentes, welches Ihr auf der Webseite von Creative findet:Zur Einhaltung der ErP-Bestimmungen („Energy-related Products„, Anm. d. Red.) wird ihr Creative-Lautsprecher in den Standby-Modus versetzt, wenn nach einer bestimmten Zeit kein Audio-Eingangssignal an Aux-In anliegt.Mein persönliches K.O. KriteriumFür mich stellt diese wenig durchdachte Stromspar-Funktion ein großes K.O.-Kriterium für diese Lautsprecher dar, die mich in allen anderen Bereichen ansonsten durchweg überzeugen konnten. Ich möchte als Nutzer selbst entscheiden dürfen, ob ich meine Lautsprecher während meiner Arbeit durchweg eingeschaltet oder ausgeschaltet lassen möchte. Schalten sich die Lautsprecher allerdings nach 15 Minuten automatisch ab, erhalte ich von diesem Zeitpunkt an schlichtweg keinerlei akustische Benachrichtigungen mehr. Möchte ich nach 15 Minuten ein Video im Netz abspielen oder einen Skype-Anruf tätigen, muss ich mir jedes Mal wieder in Erinnerung rufen, dass nicht etwa mein System spinnt und daher stumm ist, sondern sich lediglich die Boxen wieder einmal zwischenzeitlich von selbst komplett ausgeschaltet haben.Hier sollte Creative meiner Meinung nach unbedingt nachbessern und eine neue Revision der Boxen auf den Markt bringen, die es dem Nutzer erlaubt, selbst zu entscheiden, ob er diese Stromsparfunktion nutzen möchte oder nicht. Es wäre ansonsten sehr schade um diese in allen anderen Bereichen so gelungenen Lautsprecher.Mein FazitDie Creative T50 Wireless: Großartige Lautsprecher mit Schlafkrankheit.Mit den T50 Wireless Lautsprechern sind Creative großartige Lautsprecher gelungen, die einen hervorragenden, detaillierten und sauberen Klang abliefern und in meinem Fall Details aus den Stücken meiner Musiksammlung herauskitzeln konnten, die ich mit meinen bisherigen Boxen schlichtweg nicht wahrnehmen konnte. Optisch präsentieren sich die T50 Wireless selbstbewusst groß, sind dabei aber angenehm schlicht und gleichzeitig durch die Farbakzente und die Klavierlackoptik sehr stylisch. Die Funktion, die Boxen über Bluetooth mit einer Vielzahl an mobilen Abspielgeräten ansteuern zu können, finde ich hervorragend gelöst und hat mir sehr gut gefallen.Diese Boxen hätten meine aktuellen Lautsprecher locker ersetzt, litten Sie nicht an einer unschönen Schlafkrankheit, welche sie nach 15 Minuten der Stille regelmäßig ausschalten lässt. Die T50 Wireless kann ich daher nicht für den Einsatz als Lautsprecher für den Alltag am Rechner empfehlen. Wer an seinem Computer jedoch nur Spiele zockt, Musikstücken lauscht oder Filme genießt, der kann bedenkenlos zugreifen. Möchtet Ihr an Eurem Rechner allerdings auch häufig in Ruhe arbeiten und dabei trotzdem nicht auf akustische Benachrichtigungen durch Programme verzichten, dann muss ich leider vom Kauf abraten. Diese Boxen schalten sich nach 15 Minuten der Ruhe automatisch ab und nicht wieder automatisch ein. In diesem Sinne: Gute Nacht!Jetzt informieren & bestellen »Videos zum Artikel »Bilder zum Artikel »Videogalerie:Produktvorstellung auf der IFA 2014Bildergalerie:ProduktfotosThemen zum ArtikelGalerien Hardware iPad iPhone PC Reviews Sound VideosArtikel von Marco KolditzMarco Kolditz ist unter dem Namen "MEER DER IDEEN" seit 2009 als Content Creator in München selbstständig und pflegt nebenher dieses Blogmagazin.Marco Kolditz hat bislang 400 Artikel geschrieben.