Ich war schon immer ein großer Fan von originellen Spieletiteln ideenreicher Indie-Entwicklerstudios und daher ganz gespannt auf „Don´t Starve“ von Tim Burton Klei Entertainment für die Playstation 4. Der Titel des Spieles sagt bereits ganz klar, worum es in diesem Spiel in erster Linie geht: Nicht zu verhungern.
So werden wir zu Beginn des Spieles als Wissenschaftler Wilson von einem Dämon auf eine unbekannte Insel verbannt, auf der wir fortan ganz ohne einem erklärendem Tutorial um unser Überleben kämpfen müssen.

„Don´t Starve“ ist purer Stress
Vom Überlebensinstinkt getrieben erkunden wir sofort den ersten Bereich der Insel und machen sich auf die Suche nach Nahrung. Diese findet sich sogleich in Form von schmackhaften Beeren oder Karotten, die wir entweder sofort essen oder vorsorglich im Inventar aufbewahren. Und hier zeigt sich bereits der spielerische Tiefgang von „Don´t Starve“: Als Spieler sind wir stets gefordert, jede unserer Entscheidungen ganz bewusst und mit Bedacht zu treffen. Möchten wir unseren Hunger sofort durch einige Beeren etwas stillen oder bewahren wir diese lieber auf, um mit ihnen und einer selbst gebauten Falle niedliche Hasen zu fangen, welche unseren Hunger länger stillen würden?
Nachdem wir einige Zweige, ein paar Büschel Gras und weitere Nahrungsmittel aufgesammelt haben, basteln wir uns über das plötzlich aufblinkende Bau-Menü unser erstes Werkzeug: Eine nützliche Axt. Mit dieser fällen wir fortan Bäume und beschaffen uns auf diese Weise wertvolles Feuerholz für die dunklen und gefährlichen Nächte. Wir sollten aber auch vorsorglich denken und nicht gleich alle Bäume in der Umgebung fällen, denn diese wachsen nicht von alleine nach.
Und noch einmal von vorne…
In der Nacht sitzen wir gemütlich an unserem Lagerfeuer, während in den uns umgebenen Schatten bedrohliche Kreaturen und fiese Monster nur darauf warten, uns in ihre tödlichen Krallen zu bekommen. Apropos tödlich: Wer bei „Don´t Starve“ stirbt, verliert seinen kompletten Fortschritt und darf das Spiel noch einmal ganz von Anfang an neu beginnen. In der Spielebranche schimpft sich dieses Konzept „Permadeath“.
Dies kann bei einigen Spielern zu verständlichem Frust und einer urplötzlichen Abkehr vom Spiel führen oder zu einer umso größeren Motivation, es „beim nächsten Mal richtig zu machen“. So verhalten wir uns beim nächsten Versuch vielleicht etwas ressourcenschonender beim Abholzen der umliegenden Bäume, sind in den Nächten vorsichtiger und bereiten uns mit Fallen und allerlei selbst gebauten Gegenständen auf etwaige böse Monster vor.

Ein spezielles Endziel gibt es bei „Don´t Starve“ nicht. Als Spieler möchte man so viele Tage im Spiel wie möglich überleben, immer ausgefallenere Überlebensstrategien entwickeln und durch den eigenen Fortschritt bis zu sieben weitere Charaktere freischalten, die allesamt unterschiedliche Eigenschaften aufweisen.
Mein Fazit
Mir gefällt bei „Don´t Starve“ für die Playstation 4 besonders die Tatsache, dass hier ganz ohne Erklärungen oder Tutorials gearbeitet wird. Würden wir im echten Leben theoretisch auch einmal auf einer unbekannten und von Menschen verlassenden Insel landen, müssten wir uns auch von alleine zurecht finden, ohne das urplötzlich irgendwelche Tutorials und Tipps vor unserer Nase auftauchen, die beschreiben, was zu tun ist. Auch wenn das durchaus hilfreich wäre. Schlecht ist allerdings, dass bislang nur eine englischsprachige Version des Spiels erhältlich ist – eine deutsche Übersetzung wäre sehr wünschenswert.
Sehr gut gefallen mir auch die originelle Optik, die butterweichen Animationen und die Mischung aus tödlichen Horror-Elementen und skurrilem Humor alá Tim Burton. Das fordernde Spielprinzip finde ich sehr interessant, weist es doch eine nicht zu verachtende spielerische Tiefe auf, die manch anderes Spiel vermissen lässt.
Dennoch gehöre ich persönlich zu der Sorte Spieler, welche einen Titel spielen, um einfach mal abzuschalten, in eine fremde Welt abzutauchen und zu staunen, ohne ununterbrochen dadurch gestresst zu werden, dass der nächste mögliche Fehler gleich zum Tod führt und dadurch jeglicher erreichter Fortschritt im Spiel vollständig verloren geht.
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Schöne Idee, interessantes Art-Design - aber unheimlich stressiges Spielprinzip."
- Screenshots: Klei Entertainment