Encodya ist ein hübsch gestaltetes, grundsolides Point & Click Adventure mit Cyberpunk-Setting, welches durch logische Rätsel, eine unterhaltsame Geschichte und liebenswerte Charaktere überzeugt. Wer Adventures der 90er Jahre liebt, wird mit Encodya seine Freude haben! Meine Empfehlung!"
Inhaltsverzeichnis
Wir befinden uns im Neo-Berlin des nicht allzu fernen Jahres 2062 und erleben die Geschichte des neunjährigen Waisenkindes Tina und ihres metallischen Roboter-Begleiters SAM-53. Beide leben auf der Straße und kämpfen tagtäglich ums Überleben. Zu Beginn des Spiels machen wir uns gemeinsam auf die Suche nach Nahrung und etwas Öl für unseren mechanischen Freund. Wie von Point & Click Adventures gewohnt, löst dies eine Kette an Ereignissen aus, welche die Geschichte rund um Encodya ins Rollen bringt.
Encodya: Ein klassisches Point & Click Adventure
Encodya ist wie ein klassisches Point & Click Adventure aufgebaut: Wir bewegen uns durch eine detailliert gestaltete Cyberpunk-Welt, besuchen viele verschiedene Orte, sammeln unterwegs unzählige möglicherweise nützliche Gegenstände auf, sprechen mit unzähligen Charakteren und lösen Rätsel durch logisches Denken und die Kombination verschiedener Objekte. Dabei haben wir jederzeit die Möglichkeit, die Steuerung zwischen Tina und SAM-53 zu wechseln. Während Tina klein und zierlich ist, präsentiert sich SAM-53 groß und robust und ist in der Lage, mit anderen Roboter-Kollegen zu kommunizieren – verschiedene Eigenschaften, die je nach zu lösendem Rätsel ihre Vor- und Nachteile bieten.
Wie von vielen Point & Click Adventures gewohnt, ist auch bei Encodya nicht immer sofort klar, wohin die Reise gehen soll. So befand ich mich einige Male in Situationen, in welchen ich eher auf gut Glück alle eingesammelten Gegenstände untereinander kombinieren oder an verschiedenen Orten instinktiv einsetzen wollte, um möglicherweise einen Schritt im Spiel weiter zu kommen. Insgesamt gestaltet sich das Point & Click Adventure aber recht logisch und vor allem kurzweilig und wunderschön. Wer beim Rätseln dennoch durch einige Hinweise unterstützt werden möchte, hat zu Beginn des Spiels die Möglichkeit, den leichten Schwierigkeitsgrad zu wählen und fortan Hilfestellungen durch den Roboter SAM-53 zu erhalten. Diese Hinweise sind recht allgemein gehalten und sollen den Spieler lediglich in eine gewisse Richtung stupsen, die zur Lösung führt.
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Schöne, schmutzige Grafik im Cyberpunk-Stil
Grafisch präsentiert sich Encodya entsprechend seines Cyberpunk-Settings: Neo-Berlin ist schmutzig, düster und mit vielen Leuchtreklamen versehen, wie man es auch von Titeln wie Blade Runner kennt. Die vielen verschiedenen Hintergründe und Szenen sind detailliert gestaltet, alle Charaktere des Spiel präsentieren sich in stilisierter Cel-Shading-Optik. Ich persönlich war allerdings noch nie ein großer Fan von Cel-Shading und auch dieses Mal empfand ich die Darstellung von Tina vor allem zu Beginn des Spiels als eher abschreckend – sie wirkte auf mich nicht süß und sympathisch, sondern fast schon unheimlich. Dieser Eindruck legte sich aber im Laufe des Spiels recht schnell – glücklicherweise.
Das Problem mit dem Inventar
Das Inventar mit allen eingesammelten Gegenständen lässt sich dauerhaft am unteren Bildschirmrand präsentieren – das ist zwar sehr praktisch und einladend praktisch, birgt aber durch die Tatsache, dass dadurch ein nicht unwesentlicher Teil von Spielszenen verdeckt wird, die Gefahr, dass wichtige Gegenstände oder Zugänge zu neuen Orten gänzlich verdeckt werden. Dies kann dazu führen, dass man von Ort zu Ort reist, jeden Pixel mit dem Mauszeiger mehrmals untersucht, nur um später dann festzustellen, dass die Lösung die ganze Zeit hinter dem dargestelltem Inventar lag: Das kann frustrieren. Hier hätte ich mir eine bessere Lösung zur Platzierung und Darstellung des Inventars gewünscht.
Encodya: Mein Fazit
Die Geschichte rund um Encodya wird häufig durch hübsche Zwischensequenzen ergänzt, welche die Geschichte rund um Tina und SAM-53 weitererzählen. Insgesamt gestaltet sich Encodya wie ein gutes Buch, unterteilt in mehrere kurzweilig erzählte Abschnitte, die sich wie einzelne Kapitel präsentieren. Encodya ist ein empfehlenswerter Titel für Fans von Point & Click Adventures, die sich kurzweilig unterhalten lassen möchten, dabei aber keine großen Überraschungen oder Innovationen innerhalb des Genres erwarten. Meine Empfehlung!