Flower: Das entspannende Windspiel für die PS4 im Test

Das Konzept wirkt auf den ersten Blick zugegebenermaßen relativ langweilig: Ein Spiel, in welchem man in die Rolle des Windes schlüpft und Blümchen zum Blühen bringt. Spätestens jetzt dürften hartgesottene Shooter-Fans aus dem Artikel aussteigen und nur die wirklich mutigen Leser bleiben erhalten. Warum? Weil es eine gewisse Form von Mut erfordert, sich einem solch simpel wirkenden Spiel hinzugeben und sich auf das Zusammenspiel von Wind, minimalistischen Grafiken und atmosphärischen Klängen einzulassen, ohne genau zu wissen, wohin diese Reise führt.

Die Neugierde wird geweckt…

Gleich zu Beginn des Spiels schlüpft man in die Rolle des Windes auf einer weiten Landschaft mit unzähligen wehenden Grashalmen und trägt nichts bei sich außer einem kleinen Blütenblatt. Mithilfe der im PS4-Controller eingebauten SIXAXIS Bewegungssteuerung bewegt man den Wind und das Blütenblatt über die Wiesen und bringt bei Berührung andere Blüten zum Blühen. Dem Spieler werden hierbei keinerlei Tipps gegeben, sondern es obliegt der puren Neugierde und Erkundungsbereitschaft des Spielers, das Konzept des Windspieles zu erforschen.

Der Weg zurück zur Natur

Bringt man mehrere beieinander stehende Blüten zum Blühen, färbt sich die umgebene Landschaft in ein sattes und lebendiges Grün. Auf diese Weise erkundet man als Spieler die komplette Landschaft und lässt vorher dunkel und trocken wirkende Bereiche wieder in lebendigen Farben erstrahlen. Die Moral des Spieles könnte man demnach wie folgt beschreiben: Die Natur kann uns von jeglichem Stress, jeglichen grauen Farben und trüben Momenten befreien, sofern man sich an ihre Schönheit erinnert und sich dieser hingibt. So in etwa habe ich „Flower“ für mich interpretiert.

Einfach und doch anspruchsvoll

Über verschiedene Level hinweg erleben wir auch unterschiedliche Tageszeiten und somit leicht abgewandelte Aufgaben, die in ihrem Schwierigkeitsgrad anspruchsvoller werden. Man muss jedoch als Spieler gar nicht der Hauptgeschichte folgen, sondern kann sich auch zurücklehnen und beim Erkunden der minimalistischen und schön gestalteten Landschaften und bei den sanfte Klängen des Spieles entspannen.

Der Wind in seinem Käfig

So frei man sich auch als Spieler in Form des Windes fühlen mag, so weitläufig die Landschaften auch sein mögen, so begrenzt sind trotzdem die jeweiligen Level. Wie durch eine unsichtbare Barriere geschützt kann man als Wind eine gewisse Grenze der jeweiligen Landschaft nicht überschreiten und wird kurzerhand windstill gemacht und zum Umkehren bewogen. Aus konzeptioneller Hinsicht kann ich diese Beschränkung verstehen, würde mir für einen eventuellen Nachfolger des Titels aber eine bessere und weniger einschränkende Lösung wünschen.

Mein Fazit

Flower ist ein Spiel zum Entspannen, zum Träumen, zum Abschalten vom Alltag und zum Besinnen der guten, schönen, wichtigen Dinge im Leben. Einfach mal Abschalten vom Alltagsstress, von selbst ernannten Problemen und sich der Kraft der Natur hingeben. Spieleentwickler thatgamecompany beweist mit „Flower“ wie auch schon bei ihren weiteren Titeln „Flow“ und „Journey“, dass weniger oft viel mehr sein kann. Ich hoffe, dass uns thatgamecompany auch in Zukunft mit derartigen innovativen und trotzdem einfachen Spieleideen überraschen wird.

Das Spiel ist im Playstation Store erhältlich.

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