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Für meinen Test des AVM FritzBox 7490 WLAN-Routers habe ich ein iPhone 5, iPhone 5S, iPhone 6 Plus, ein iPad Air und die Sony Playstation 4 verwendet, um zu überprüfen, welchen Geschwindigkeitsschub das aktuelle Flaggschiff aus dem Hause AVM bei alten wie auch neuen Endgeräten ermöglicht. Diese Messwerte habe ich außerdem mit den Ergebnissen bei Verwendung meines bisherigen WLAN-Routers, der FritzBox 7360, verglichen. Schauen wir uns aber erst einmal die FritzBox 7490 etwas genauer an.
FritzBox 7490: Das Design
Schon beim Auspacken der FritzBox 7490 erkannte ich sofort, dass sich unter der typischen roten Abdeckung des WLAN-Routers eine Menge an hochwertiger Technik verstecken muss. Im Vergleich zum Modell 7360 präsentiert sich die FritzBox 7490 etwas größer und mit weitaus mehr Lüftungsschlitzen. Vor allem die Rückseite ist regelrecht durchlöchert – ein Indiz darauf, dass die FritzBox 7490 im Betrieb wohl gerne recht warm wird. Wie sich allerdings herausstellte, wird die FritzBox 7490 im Betrieb trotz passiver und somit geräuschloser Kühlung bei gleichzeitiger Verwendung von Ethernet, WLAN, DSL und DECT lediglich handwarm.
Auf der roten Oberseite der FritzBox 7490 finden sich wie bei ihren Vorgängern Info-LEDs, welche über den aktuellen Systemstatus des Routers informieren: Power/DSL, Internet-Telefonie, Festnetztelefonie, WLAN und eine über die FritzBox-Benutzeroberfläche konfigurierbare Info-LED.

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Zahlreiche Anschlüsse
Wie von dem aktuellen Flaggschiff von AVM zu erwarten, bietet die FritzBox 7490 zahlreiche Anschlussmöglichkeiten: Insgesamt vier Gigabit-Ethernet-Ports erlauben den Anschluss kabelgebundener Netzwerkgeräte und zwei schnelle USB 3.0-Anschlüsse versprechen rasante Datenübertragungen externer USB-Sticks und Festplatten. Für den Betrieb als Telefonanlage finden sich zwei Analog-Anschlüsse für Telefone (RJ11-Ports) und ein ISDN-Anschluss (RJ45-Port). Auf einer Seite der FritzBox existieren zusätzlich zwei TAE-Anschlüsse für analoge Telefone bzw. Fax-Geräte. Ein DSL-Port unterstützt ADSL mit bis zu 6 MBit/s, ADSL2+ mit bis zu 16 MBit/s, sowie VDSL2 inkl. Vectoring mit bis zu 100 MBit/s unterstützt.
Zusammengefasst könnt Ihr mit der FritzBox 7490 sowohl analoge Telefone, analoge Faxgeräte, ISDN-Geräte, schnurlose DECT-Telefone, externe USB-Sticks und externe Festplatten für den Abruf im Netzwerk verwenden, dabei die aktuell in Deutschland schnellsten DSL-Verbindungen nutzen und alles durch das derzeit schnellste WLAN mit bis zu 1.300 MBit/s genießen (entsprechende Endgeräte und Internetzugänge vorausgesetzt).
Schnelles WLAN mit bis zu 1.300 MBit/s
Die FritzBox 7490 unterstützt die WLAN-Standards IEEE 802.11a/b/g/n/ac. Besonders die Nutzung von WLAN-ac im 5 GHz Frequenzbereichs mit einer maximalen Brutto-Übertragungsgeschwindigkeit von 1.300 MBit/s verspricht dabei einen optimalen Datendurchsatz im schnurlosen Netzwerk. Insgesamt befinden sich für einen optimalen Empfang gleich sechs Antennen in der FritzBox 7490 – drei für den unter älteren Endgeräten weit verbreiteten 2,4 GHz- und drei für den 5 GHz-Frequenzbereich, der unter meinen Testgeräten aktuell von dem neuen iPhone 6 Plus (schnelles WLAN-ac), dem iPad Air (WLAN-n), dem iPhone 5S (WLAN-n) und iPhone 5 (WLAN-n) unterstützt wird. Die Playstation 4 unterstützt zwar ebenfalls den WLAN-n Standard, nutzt dabei allerdings nur die 2,4 GHz Frequenz.
Die im Router verbauten Antennen können aufgrund der kompakten Bauweise des Gerätes nicht frei ausgerichtet werden, was zwar optisch ein großer Vorteil ist, dafür aber eine optimale Positionierung des Routers in der Wohnung voraussetzt. Der Parallelbetrieb im 2,4- und 5-GHz-Band ist problemlos möglich. Auf diese Weise funken moderne Endgeräte über die leistungsstarke 5 GHz-Frequenz und ältere Geräte über die langsamere 2,4 GHz Frequenz.
FritzBox 7490: Vielfältige Funktionen
Was mir bei den FritzBox-Geräten von AVM schon immer sehr gut gefallen hat, war die aufgeräumte Benutzeroberfläche, die ganz bequem über einen Internet-Browser im lokalen Netzwerk erreicht werden kann. Diese bietet wie gewohnt zahlreiche Einstellmöglichkeiten im Standard- oder (für erfahrene Benutzer) im erweitertem Modus.
Bilder, Musik und Videos im Netzwerk
Die FritzBox 7490 kann mithilfe von angeschlossenen USB-Datenträgern wie USB-Sticks oder externen Festplatten als NAS-Speicher fungieren und Daten an DLNA-fähige Geräte ausliefern. Außerdem ist es möglich, Online-Speicher direkt an der FritzBox einzurichten, wobei ab Werk bereits 11 Anbieter voreingestellt sind. Auf diese Weise können etwaige Endgeräte auf ganz bequeme Weise auf Fotos, Musikstücke und Videos ohne zwischengeschaltetem Computer über das Netzwerk zugreifen. Für kleinere Dateitransfers bietet die FritzBox ab Werk bereits einen leider recht mickrigen internen Speicher von 400 MByte an.

Über schnelle USB 3.0-Anschlüsse können externe USB-Sticks und Festplatten angeschlossen werden, auf welche per Netzwerk zugegriffen werden kann.
Telefonie über Analog, ISDN oder per App
Die FritzBox 7490 ermöglicht die Nutzung von sechs schnurlosen DECT-Telefongeräten. Außerdem ist der Anschluss einer ISDN-Anlage möglich und über analoge Anschlüsse finden auch externe Anrufbeantworter und Faxgeräte ihren Platz. Solltet Ihr über kein externes Faxgerät oder keinen Anrufbeantworter verfügen, so besteht die Möglichkeit, über die Benutzeroberfläche der FritzBox einen Anrufbeantworter oder ein Faxgerät einzurichten. Für den Anrufbeantworter können dazu Standard-Ansagen oder individuell aufgenommene Ansagen verwendet werden. Eingehende Faxe oder über den Anrufbeantworter aufgezeichnete Sprachnachrichten werden dabei auf Wunsch ganz bequem sofort per E-Mail zugestellt. Übrigens: Mit der Telefonie-App „Fritz!App Fon“ verwandelt Ihr Euer Smartphone ganz einfach in ein schnurloses Telefon, über welches Ihr fortan über das Festnetz telefonieren könnt.

Zahlreiche Lüftungsschlitze auf der Vorder- und Rückseite sorgen für eine ausreichende Belüftung und lautlosem Betrieb.
Leistungsvergleich im WLAN
Um die FritzBox 7490 in einem realistischen Umfeld zu testen, habe ich mich dazu entschlossen, die Leistung des Routers in zwei Räumen zu messen: Einmal in demselben Raum, in welchem sich auch der Router befindet und einmal in einem Nebenraum, der durch eine Wand mit geschlossener Türe vom Router getrennt ist. In jedem Raum führte ich mit jedem Gerät jeweils drei Messungen an unterschiedlichen Stellen des Raumes durch. Die mit der kostenlosen iOS-App „Speedtest.net“ erfassten Werte habe ich daraufhin gemittelt, wodurch ich das jeweilige Testergebnis erlangte. Alle Ergebnisse finden sich in den beiden unteren Tabellen.
Eine erste Prognose vor dem Test
Die beste Leistung verspricht im Test das iPhone 6 Plus, da es den schnellen WLAN-ac-Standard mit bis zu 1.300 MBit/s bei Nutzung der 5 GHz-Frequenz unterstützt. Das iPhone 5, iPhone 5S und iPad Air hingegen unterstützen den langsameren WLAN-n Standard, verwenden aber ebenfalls die 5 GHz-Frequenz. Schlusslicht dürfte die Playstation 4 sein, welche zwar den WLAN-n Standard unterstützt, doch nur in der 2,4-GHz-Frequenz funkt. Schauen wir uns die von mir ermittelten Ergebnisse an.

Den Datendurchsatz der beiden Router FritzBox 7490 und FritzBox 7360 und der diversen Endgeräte im WLAN habe ich mit der kostenlosen iOS-App „Speedtest.net“ ermittelt. Hier sind einige Beispiel-Ergebnisse zu sehen. Die finalen Messwerte finden sich in den beiden unteren Tabellen.
FritzBox 7490 vs. FritzBox 7360 SL (Download)
Leistungsvergleich in MBit/s zwischen FritzBox 7490 und FritzBox 7360 SL beim Download im WLAN mit max. 50 Mbit/s (Mittelwerte in MBit/s aus je drei Messungen)Gerät | FritzBox 7490 (Raum des Routers) | FritzBox 7490 (Nebenraum) | FritzBox 7360 SL (Raum des Routers) | FritzBox 7360 SL (Nebenraum) |
---|---|---|---|---|
iPhone 5 | 38,05 | 38,29 | 19,86 | 19,36 |
iPhone 5S | 45,42 | 35,16 | 37,80 | 28,26 |
iPhone 6 Plus | 45,66 | 24,78 | 29,48 | 24,27 |
iPad Air | 46,91 | 47,41 | 43,86 | 18,96 |
Playstation 4 | 21,80 | - | 18,97 | - |
FritzBox 7490 vs. FritzBox 7360 SL (Upload)
Leistungsvergleich in MBit/s zwischen FritzBox 7490 und FritzBox 7360 SL beim Upload im WLAN mit max. 10 Mbit/s (Mittelwerte in MBit/s aus je drei Messungen)Gerät | FritzBox 7490 (Raum des Routers) | FritzBox 7490 (Nebenraum) | FritzBox 7360 SL (Raum des Routers) | FritzBox 7360 SL (Nebenraum) |
---|---|---|---|---|
iPhone 5 | 8,45 | 8,80 | 6,51 | 7,83 |
iPhone 5S | 8,92 | 7,92 | 4,66 | 4,52 |
iPhone 6 Plus | 8,90 | 8,64 | 4,36 | 4,31 |
iPad Air | 9,20 | 9,00 | 3,99 | 2,75 |
Playstation 4 | 3,97 | - | 2,53 | - |
Das Ergebnis: Deutlicher Geschwindigkeitszuwachs
Ich muss zugeben, dass mich das Ergebnis doch sehr überrascht hat. Ich ging zwar davon aus, dass das neue iPhone 6 Plus durch die Nutzung des WLAN-ac-Standards und der 5 GHz Frequenz im Vergleich zur Nutzung der FritzBox 7360 deutlich an Geschwindigkeit zulegt, aber auch alle anderen Geräte in meinem Test profitierten von der neuen FritzBox 7490 – vor allem das iPad Air, welches womöglich aufgrund größerer Empfangsantennen im Vergleich zu den anderen Geräten einen Vorteil genießt. Der Grund dürfte hierbei bei der hohen Anzahl an Antennen zu finden sein, welche in der FritzBox verbaut sind und dem Umstand, dass der Parallelbetrieb zwischen 2,4-GHz- und 5-GHz-Frequenzen ermöglicht wird.
Auch die Empfangsqualität im Nebenraum trotz trennender Wand und geschlossener Tür hat sich bei der Nutzung der FritzBox 7490 bei allen Geräten deutlich verbessert. Vor allem die Upload-Geschwindigkeiten bei in meinem Fall maximal möglichen 10 MBit/s wurde in allen Tests durch die FritzBox 7490 mit 8 bis 9 MBit/s fast vollständig erreicht – unabhängig davon, ob ich mich im Raum des Routers oder im Nebenraum befand. Bei Verwendung der FritzBox 7360 lagen die Upload-Geschwindigkeiten hier bei allen Geräten bei durchschnittlich 4,6 MBit/s.
FritzBox 7490: Mein Fazit
Die FritzBox 7490 präsentierte sich mir als durchdachtes und durchweg überzeugendes Produkt. Obwohl ich mir der Geschwindigkeit meiner bisherigen FritzBox 7360 bereits ganz zufrieden war, wurde ich nach dem Test des Premium-Routers eines Besseren belehrt. Im direkten Vergleich bietet die FritzBox 7490 eine weitaus überzeugendere Leistung im WLAN-Bereich und konnte jedem meiner Endgeräte einen Geschwindigkeitszuwachs beim Internetverkehr bescheren. Außerdem bietet die FritzBox 7490 eine große Auswahl an Anschlüssen und Multimedia-Funktionen, welche sehr viele verschiedene Nutzungsszenarios ermöglicht.

Im Vergleich zur FritzBox 7360 kostet die 7490 zum Zeitpunkt dieses Artikels etwa 90 Euro mehr. Solltet Ihr aktuell vor der Entscheidung stehen, welchen der beiden Router Ihr Euch zulegen möchtet, rate ich Euch zur FritzBox 7490. Immer mehr Endgeräte nutzen die schnellere 5 GHz-Frequenz und den rasanten WLAN-ac Standard, was vor allem beim Betrachten von hochauflösenden Videos im Netz von Vorteil ist. Solltet Ihr jedoch zu den genügsameren Nutzern gehören, die hin und wieder mal E-Mails checken, Textnachrichten über Whatsapp & Co. versenden oder auf Webseiten ohne große Video-Streams surfen, so dürfte Euch auch ein älteres FritzBox-Modell genügen.
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