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Die Anzahl an Geräten in unserem Alltag, welche mit dem Internet in Verbindung stehen, nimmt unausweichlich zu. Webseiten beinhalten immer mehr hochauflösende Bilder, Musik und Videos sind jederzeit in höchster Qualität abrufbar und aktuelle Spieletitel setzen den Download von vielen GBytes an Daten voraus. Werden in einem Haushalt dazu auch noch mehrere Geräte von verschiedenen Personen gleichzeitig verwendet, wird die Notwendigkeit immer schnellerer Internetzugänge klar.
Im August 2018 schaltete die Telekom etwa sechs Millionen Haushalte in Deutschland für schnellere Internet-Zugänge von bis zu 250 MBit/s durch das Verlegen von Glasfaser-Kabeln frei. Im Laufe des Jahres 2019 sollen es noch viele Millionen Haushalte mehr werden. Da die letzten Meter bis in die Häuser allerdings noch aus Kupferleitungen bestehen, sind in solchen Fällen trotz Glasfaser-Ausbau nicht mehr als 250 MBit/s im Download und 40 MBit/s im Upload möglich. In den nächsten Schritten möchte die Telekom dann Glasfaser direkt in die Häuser bringen.
Schnelleres Internet durch SuperVectoring
Während bislang durch VDSL2 Vectoring bis zu 100 MBit/s im Download möglich waren, kommt bei Downloads von bis zu 300 MBit/s und Uploads von bis zu 50 MBit/s die sogenannte VDSL2 SuperVectoring 35b Technologie zum Einsatz. Ältere Router mit VDSL2 Vectoring Unterstützung (wie das Vorgänger-Modell FritzBox 7490) eignen sich daher nicht für die schnelleren Zugänge. Schon Mitte 2017 hat AVM vorausblickend die FritzBox 7590 auf den Markt gebracht, damit Anwender für die schnelleren Internetzugänge gewappnet sind.
Voraussetzung für die höheren Geschwindigkeiten sind allerdings eine kurze Kupferkabel-Strecke von maximal 300 Metern bis zum grauen DSLAM-Kasten und eine gute Qualität der verlegten Kabel innerhalb des Hauses. Beide Faktoren beeinflussen die maximal erreichbare Geschwindigkeit im Download und Upload.
Da auch bei mir in München mittlerweile Glasfaser-Kabel verlegt und über einen neuen Tarif Geschwindigkeiten von bis zu 250 Mbit/s ermöglicht wurden, war es für mich an der Zeit, mich von meiner alten FritzBox 7490 zu verabschieden und das Nachfolger-Modell FritzBox 7590 einzurichten.
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Was sofort auffällt: Das neue Design
Im Vergleich zum Vorgänger-Modell, der FritzBox 7490, präsentiert sich die FritzBox 7590 in einem neuen und meiner Meinung nach eleganterem Design. Der größte Teil des Routers ist in glänzendem Weiß gehalten, während die großzügigen Lüftungsschlitze einen roten Akzent setzen. Insgesamt wirkt der Router auf mich schlanker, hochwertiger und moderner, was den den technologischen Fortschritt und die damit erhöhte Geschwindigkeit gut widerspiegelt.
Der Router lässt sich problemlos liegend oder – wie von den Vorgänger-Modellen gewohnt – auch an der Wand montiert benutzen. Positiv: Die Löcher für die zur Wandmontage benötigten Schrauben halten den im Vergleich zum Vorgänger-Modell identischen Abstand von 197 mm ein. Schade: An der Wand montiert steht der Schriftzug „FritzBox“ auf dem Kopf, was natürlich nur ein kosmetischer und somit gut zu verschmerzender Nachteil ist.
Die Anschlüsse der FritzBox 7590
Auf der Oberseite finden sich Status-LEDs zu „Power/DSL“, „WLAN“ mit Taster, „Fon/DECT“ mit Taster, „Connect/WPS“ mit Taster und „Info“. An den Seiten finden sich Anschlüsse für ein analoges Telefon über TAE-Stecker (z.B. für ein analoges Telefon, Anrufbeantworter oder Fax-Gerät) und ein USB 3.0 Anschluss (z.B. für Drucker, Speichermedien, USB-Geräte, UMTS- oder HSPA-Modem). Auf der Rückseite bietet die FritzBox 7590 Anschlüsse für DSL/VDSL, zwei analoge Telefon-Anschlüsse, ein ISDN-Anschluss, ein Gigabit-WAN-Anschluss (Anschluss an Kabel-, DSL-, Glasfaser-Modem oder Netzwerk), vier Gigabit-LAN-Anschlüsse, ein weiterer USB 3.0-Anschluss und die Buchse für das Netzteil des Routers.
Die FritzBox unterstützt die WLAN-Standards 802.11a/b/g/n/ac/h simultan und somit erreichen über WLAN-AC (5 GHz) verbundene Geräte bis zu 1.733 Mbit/s, über WLAN-N (2,4 GHz) bis zu 800 MBit/s. Diese Geschwindigkeiten werden durch die intern verbauten vier Doppel-Band-Antennen erreicht, die gleichzeitig 2,4 GHz und 5 GHz bedienen können. Zur Verschlüsselung dienen die Wireless-Sicherheitsprotokolle 64/128bit WEP, WPA und WPA2 und mit WPS lassen sich schnurlose Gerät per Tastendruck verbinden. Zusätzlich dient die FritzBox 7590 als DECT-Basisstation für bis zu sechs schnurlose Telefone.
Die FritzBox 7590 im Einsatz
Die erreichbare Geschwindigkeit beim Download wie auch beim Upload ist von zahlreichen Faktoren abhängig, selbst dann, wenn derselbe Tarif und Router verwendet wird. Wie bereits beschrieben, kommt es vor allem auf die Qualität der Leitungen und die Entfernung zum DSLAM-Kasten an. Zusätzlich müssen aber auch die diversen verwendeten Endgeräte wie Computer, Smartphones, Tablets, Spielekonsolen und ihre individuellen Eigenschaften im Bezug auf Funkleistung berücksichtigt werden. Zudem stellen natürlich auch der Abstand eines Endgeräts zum Router und dazwischen befindliche Wände und Störsignale mögliche Fehlerquellen bei zu geringen Geschwindigkeiten dar. Daher kann ich in diesem Test nur über die Leistung und Werte schreiben, die ich in meinen eigenen vier Wänden und mit meinen zur Verfügung stehenden Geräten habe messen können.
An den 1 Gigabit-LAN-Anschlüssen der FritzBox 7590 sind mein MDI PC als Arbeitsrechner, eine Original Playstation 4 und ein QNAP TS-251 NAS-Dateiserver angeschlossen. Über WLAN funken ein iPhone 7 Plus (5 GHz) und ein iPad Pro 9,7 Zoll (5 GHz).
Telefonanlage für IP-, ISDN- oder Analog-Telefonie
Wie schon beim Vorgänger lässt sich die FritzBox 7590 als vollwertige Telefonanlage für IP-, ISDN- oder Analog-Telefonie nutzen. In der Vergangenheit habe ich hierzu ein schnurloses und klobiges Festnetz-Telefon (DECT) verwendet. Mittlerweile schätze ich allerdings die Möglichkeit, über die hauseigene Fritz!Fon App meines iPhones über das Festnetz erreichbar zu sein, ohne dass die App hierzu manuell geöffnet und im Hintergrund laufen muss. Eingehende Anrufe auf meine Festnetznummer werden mir dadurch augenblicklich am iPhone angezeigt, selbstverständlich lassen sich darüber auch Festnetz-Anrufe tätigen und der optional einrichtbare Anrufbeantworter abhören. Schlussendlich benötige ich auch bei eingehenden Festnetz-Anrufen nur noch mein Smartphone und kann mein zusätzliches Festnetz-Telefon in Rente schicken.
Deutlich flotter: Die Benutzeroberfläche von Fritz!OS
Was mir bei der Einrichtung der neuen FritzBox 7590 sofort aufgefallen ist: Die Benutzeroberfläche des Fritz!OS reagiert im Vergleich zur FritzBox 7490 deutlich flotter. Während die Navigation durch die Einstellungen bei der FritzBox 7490 noch träge reagierte und manche Seiten einige Sekunden laden mussten, reagiert die FritzBox 7590 weitaus flotter, alles fühlt sich wesentlich flüssiger und direkter an, was zu einer sehr angenehmen Benutzererfahrung führt. Über die Jahre entwickelt sich Technologie nun einmal weiter – und auch in diesem Bezug merkt man dies der schnelleren FritzBox deutlich an.

Die Benutzeroberfläche von Fritz!OS reagiert dank schnellerer Hardware der FritzBox 7590 weitaus flotter.
Was mir bei Routern von AVM bislang besonders gut gefallen hat: Die Funktionen der Router werden über Updates der Fritz!OS-Benutzeroberfläche ständig weiterentwickelt, verbessert oder von Fehlern befreit. Auch ältere Modelle werden dabei häufig noch über Jahre weiter berücksichtigt. Auf diese Weise arbeiteten meine bisherigen Modelle der FritzBox Router stets sicher und zuverlässig – und ich hoffe, dass sich diese gute Erfahrung auch mit der FritzBox 7590 fortsetzt.
Die Leistung der FritzBox 7590
Leistung bei 100 MBit / 40 MBit Leitung
Im Folgenden möchte ich die maximal erreichten Geschwindigkeiten beim Download und Upload bei einem 100 Mbit/s Download und 40 MBit/s Upload DSL-Internetanschluss sowohl über LAN als auch WLAN präsentieren. Dabei vergleiche ich die Werte mit denen des Vorgängers, der FritzBox 7490. Für den Test habe ich die Speedtest.net App verwendet und stets denselben Test-Server. Die zum Testzeitpunkt zwischen den Routern und der DSL-Vermittlungsstelle maximalen DSLAM-Datenraten betrugen 110 MBit/s im Download und 37 MBit im Upload.
FritzBox 7590 vs. FritzBox 7490 (Download)
Leistungsvergleich in MBit/s zwischen FritzBox 7590 und FritzBox 7490 beim Download (Mittelwerte in MBit/s aus je drei Messungen) und 100 MBit Download / 40 Mbit Upload Leitung.Gerät | FritzBox 7590 (Raum des Routers) | FritzBox 7590 (Nebenraum) | FritzBox 7490 (Raum des Routers) | FritzBox 7490 (Nebenraum) |
---|---|---|---|---|
iPhone 7 Plus (WLAN) | 93,8 | 93,5 | 92,8 | 94,3 |
iPad Pro 9,7" (WLAN) | 94,4 | 94,4 | 94,36 | 93,9 |
MDI PC (LAN) | 95,16 | - | 95,18 | - |
FritzBox 7590 vs. FritzBox 7490 (Upload)
Leistungsvergleich in MBit/s zwischen FritzBox 7590 und FritzBox 7490 beim Upload (Mittelwerte in MBit/s aus je drei Messungen) und 100 MBit Download / 40 Mbit Upload Leitung.Gerät | FritzBox 7590 (Raum des Routers) | FritzBox 7590 (Nebenraum) | FritzBox 7490 (Raum des Routers) | FritzBox 7490 (Nebenraum) |
---|---|---|---|---|
iPhone 7 Plus (WLAN) | 34,3 | 34,2 | 33,8 | 31,2 |
iPad Pro 9,7" (WLAN) | 34,3 | 34,3 | 32,6 | 30,0 |
MDI PC (LAN) | 34,0 | - | 32,0 | - |
Leistung bei 250 MBit / 40 MBit Leitung
Bei einer Leitung mit einer maximalen Download-Geschwindigkeit von 250 Mbit und maximalen 40 MBit beim Upload ist der Vergleich mit der FritzBox 7490 nicht mehr möglich, da diese kein VDSL2 SuperVectoring unterstützt. Es folgen nun meine ermittelten Leistungswerte der FritzBox 7590 bei Verwendung einer schnellen 250 MBit / 40 Mbit Leitung. Für den Test habe ich die Speedtest.net App verwendet und stets denselben Test-Server. Die zum Testzeitpunkt zwischen den Routern und der DSL-Vermittlungsstelle maximalen DSLAM-Datenraten betrugen 265,47 MBit/s im Download und 42,46 MBit im Upload.
FritzBox 7590 (Download)
Leistung der FritzBox 7590 in MBit/s beim Download (Mittelwerte in MBit/s aus je drei Messungen) und 250 MBit Download / 40 Mbit Upload Leitung.Gerät | Raum des Routers | Nebenraum |
---|---|---|
iPhone 7 Plus (WLAN) | 244 | 243,33 |
iPad Pro 9,7" (WLAN) | 244 | 243,6 |
MDI PC (LAN) | 246,03 | - |
FritzBox 7590 (Upload)
Leistung der FritzBox 7590 in MBit/s beim Upload (Mittelwerte in MBit/s aus je drei Messungen) und 250 MBit Download / 40 Mbit Upload Leitung.Gerät | Raum des Routers | Nebenraum |
---|---|---|
iPhone 7 Plus (WLAN) | 39 | 39,1 |
iPad Pro 9,7" (WLAN) | 39,1 | 39,06 |
MDI PC (LAN) | 39,07 | - |
Mein Fazit
Die FritzBox 7590 stellt das aktuelle Top-Modell aus dem Hause AVM dar und überzeugte mich beim Test durch ein neues und elegantes Design, deutlich höhere Internet-Geschwindigkeiten von bis zu 300 MBit/s im Download und 50 MBit/s im Upload dank Unterstützung von VDSL2 SuperVectoring 35b und mehr Durchsatz bei geeigneten WLAN-Geräten. Insgesamt stellt die FritzBox 7590 ein gelungenes Upgrade zu Vorgänger-Version 7490 dar. Da die Telekom erst seit August 2018 allmählich die schnelleren 250 MBit/s Zugänge freischaltet, dürfte die FritzBox noch für einige Zeit aktuell bleiben.
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