5. November 20139. Oktober 2024REVIEWHardware & ToolsDas iPad Air im Test: Dünner ist nicht immer auch gleich besserVon Marco Kolditz am 5. November 2013Wertung: iPad Air4 von 5 Sternen"Apple ist mit dem iPad Air ein hervorragendes Tablet gelungen, welches Schwächen bei der Verarbeitung im Bezug zur Soundwiedergabe zeigt."Review von Marco KolditzInhaltsverzeichnis1 iPad Air: Leichter als gedacht2 Der Sound: Dünner ist nicht immer gleich besser2.1 Gehäusevibrationen und unangenehmes Kribbeln der Hände3 iPad Air: Leistung, Stromverbrauch und Kamera4 Mein Fazit: Drei Schritte vorwärts, ein Schritt zurück Apple hat der fünften Generation der iPads einen neuen Namen verliehen: iPad Air. Das neue iPad soll schmaler, dünner und leichter als sein Vorgänger sein und erwartungsgemäß durch eine höhere Leistung glänzen. Doch ist dünner auch immer gleich besser? In meinem persönlichen iPad Air Test erfahrt Ihr meine Meinung. In Erwartung der Vorstellung der inzwischen fünften Generation des iPads von Apple habe ich mich kurz vor der Einführung des neuen iPad Air von meinem iPad 3 getrennt. Mein treuer mobiler Begleiter war mir inzwischen zu schwer und zu klobig, außerdem ließ die Leistung seit der Veröffentlichung vom Betriebssystem iOS 7 doch sehr zu wünschen übrig. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt und vermutet, Apple würde seine älteren Geräte durch neue Betriebssysteme absichtlich alt aussehen lassen…Die Ankündigung eines leichteren, dünneren, schmaleren und schnelleren iPads ließ mich entsprechend voller Vorfreude auf den Veröffentlichungstag am 02. November 2013 (in Bayern) blicken. Mich erwarteten viele positive Überraschungen und eine große Enttäuschung.iPad Air: Leichter als gedacht Als ich das iPad Air nach dem Auspacken das erste Mal in meinen Händen hielt, überkam mich der gewünschte „Oha!“-Effekt: Das iPad Air liegt im Vergleich zu seinen Vorgängern weitaus leichter und angenehmer in meinen Händen. Im Vergleich zu seinen beiden Vorgängern hat das neue iPad Air um etwa 200 Gramm abgespeckt, was auf dem Datenblatt nicht sonderlich beeindruckend wirkt, sich aber beim tatsächlichen Gebrauch des Gerätes sofort positiv bemerkbar macht.Das dünnere und schmalere Gehäuse des iPad Air, welches in den Farben Weiß/Silber und Schwarz/Spacegrau erhältlich ist, sorgt für ein zusätzliches Plus an Ergonomie. Der Rahmen des Bildschirms ist an den Seiten schmaler als bei seinen Vorgängern, was zwar zu versehentlichen Berührungen des touchsensiblen Displays führt, doch dank einer vorbildlichen softwareseitigen Erkennung solcher Fälle keine negativen Auswirkungen hat. In meinem Beispiel war es mir sogar problemlos möglich, das iPad Air ähnlich wie beim iPad Mini entlang der Rückseite mit nur einer Hand festzuhalten.Im Vergleich zu früheren iPad-Generationen gibt die Display-Oberfläche bei jeglichen Touch-Eingaben sichtbar nach und wölbt sich dabei etwas nach innen. Im alltäglichen Einsatz stört dies zwar nicht, wirkt auf mich aber im Vergleich zu den stabileren Displays der Vorgänger qualitativ minderwertiger. Jetzt auch live bei Twitch!Live-Streams mit Games, Tutorials, Talks und MEER! »Der Sound: Dünner ist nicht immer gleich besserDünner ist leider nicht immer auch gleich besser. Das durfte ich bei der ersten Wiedergabe eines beliebigen Musikstückes aus meiner Musiksammlung auf dem iPad erfahren. Der Sound aus den beiden neuen Stereo-Lautsprechern klingt zwar im Vergleich zu seinen Vorgängern klarer und präsenter, lässt aber das gesamte Gehäuse merklich vibrieren. Es ist dabei ganz egal, ob man sich ein Musikstück anhört, ein beliebiges Video bei Youtube startet oder ein Spiel spielt: Hält man das iPad Air dabei in seinen Händen, so vibriert das gesamte Gehäuse spürbar und lässt die Hände mit der Zeit unangenehm kribbeln. Gehäusevibrationen und unangenehmes Kribbeln der HändeDiese Vibrationen sind bereits ab einer mittleren Lautstärke zu spüren und auch die Verwendung einer Schutzhülle wie dem neuen 141 Gramm leichten iPad Smart Case reduziert den ungewünschten Effekt nicht. Das iPad leitet weiterhin die von den Lautsprechern ausgehenden und ans Gehäuse abgegebenen Vibrationen direkt an die Hände weiter. Dies kann bei längerer Nutzung des Gerätes stören und unangenehm sein. Lieber halte ich ein etwas schwereres und dickeres iPad mit besserer Integration der Lautsprecher in meinen Händen als dass ich bei jeder Soundwiedergabe unangenehme Vibrationen und ein daraus resultierendes Kribbeln in meinen Händen erdulden muss. Hier ist Apple meiner Meinung nach bei der Reduzierung der Gehäusedicke einen Schritt zu weit gegangen und ich hoffe, dass dieses Problem auch als solches erkannt und bei der nächsten iPad Generation behoben wird.iPad Air: Leistung, Stromverbrauch und KameraIm Vergleich zu seinen beiden Vorgängern bietet das neue iPad Air dank seines bereits aus dem iPhone 5S bekannten A7-Hauptprozessors sehr viel Rechenleistung bei gleichzeitig geringerem Stromverbrauch. Im Vergleich zum iPad der 4. Generation bietet das iPad Air in etwa die doppelte Rechenleistung, während es im Vergleich zum iPad 3 sogar die mehr als 5-fache Leistung erreicht. Diese deutlichen Zuwächse sind derzeit jedoch nur mit Benchmark-Apps wie „GFX Bench“ oder „3D Mark“ zu messen, da alle bislang erhältlichen Titel aus dem App Store auch auf älteren iPads noch butterweich dargestellt werden. Dank des M7-Coprozessors, welcher den Hauptprozessor bei der Auswertung von Bewegungsdaten entlastet, zeigt sich das neue Tablet auch sehr stromsparend. So erreicht dieses eine Akkulaufzeit von bis zu 12 Stunden, was sogar zwei Stunden mehr entspricht als von Apple offiziell angegeben. Bei der Kamera hingegen hat sich wenig getan: Die rückseitige Kamera bietet nach wie vor eine Auflösung von 5 Millionen Pixeln bei einer Blendenöffnung von f/2.4. Videoaufnahmen sind in 1080p (FullHD) möglich und werden dank des leistungsstärkeren A7-Hauptprozessors nun bei unruhigen Bewegungen besser stabilisiert. Die Frontkamera bietet mit 720p eine ausreichend hohe Auflösung für Videotelefonie, könnte aber meiner Meinung nach in einer der nächsten iPad-Generationen gerne gegen eine zeitgemäßere 1080p-Variante ausgetauscht werden.Mein Fazit: Drei Schritte vorwärts, ein Schritt zurückDas iPad Air mit dem aktuellen Betriebssystem iOS 7 stellt eine evolutionäre und sinnvolle Weiterentwicklung der bisherigen iPad-Generationen dar. Im Vergleich zu seinen Vorgängern ist es leichter und dünner und dabei schneller und stromsparender als seine Vorgänger.Einzig bei der Verarbeitung der Lautsprecher in Kombination mit dem dünneren Gehäuse hat Apple meiner Meinung nach deutlich gepatzt. So trüben die ständigen Vibrationen des Gehäuses bei der Soundwiedergabe und das daraus resultierende Kribbeln in den Händen das ansonsten positive Erlebnis mit dem neuen iPad Air. Ich hoffe, dass Apple dies erkennt und bei der nächsten iPad-Generation behebt. Dies wird aber wahrscheinlich nur dann geschehen, wenn sich genügend Käufer mit diesem Problem auch direkt an Apple wenden. Besonders für die Besitzer des iPad 3 und früherer Generationen lohnt der Umstieg auf das iPad Air. Sie erhalten beim Wechsel ein weitaus schnelleres, leichteres und dünneres Gerät, was den alltäglichen Umgang mit dem iPad angenehmer gestaltet.Bilder zum Artikel »Weiterführende LinksProduktseite des iPad Air »Bildergalerie:Das iPad Air und das neue SmartcaseThemen zum ArtikelApple Galerien Hardware iPad ReviewsArtikel von Marco KolditzMarco Kolditz ist unter dem Namen "MEER DER IDEEN" seit 2009 als Content Creator in München selbstständig und pflegt nebenher dieses Blogmagazin.Marco Kolditz hat bislang 400 Artikel geschrieben.