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Wir haben es bereits bei Apple erlebt: Der ohne Zweifel talentierte Hardware-Designer Jony Ive übernahm die Verantwortung für die Entwicklung und Gestaltung des beliebten iPhone Betriebssystems iOS. Die Software kam in diesem Jahr mit Erscheinen des iPhone 5S in Version 7 auf den Markt. Das Ergebnis? Ein völlig inkonsistentes Design- und Bedienkonzept mit etlichen fahrlässigen Fehlern, welches bei vielen treuen Apple-Fans auf wenig Gegenliebe stoß. Wäre der Schuster doch nur bei seinen Leisten geblieben…

Das kommt mir doch bekannt vor…
Dasselbe enttäuschende Prinzip wiederholt sich nun auch bei KNACK, einem Launch-Titel der Playstation 4. Mark Cerny war der verantwortliche Lead-Designer bei der Entwicklung der Playstation 4 Hardware und versuchte nun sein Glück als Spiele-Designer. Das Ergebnis ist als ähnlich fatal zu bezeichnen wie in meinem obigen Beispiel im Falle von iOS 7.

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Knack: Verschenktes Potential
KNACK blendet Interessenten erst einmal mit einer vermeintlich originellen Spielidee: Die titelgebende Spielfigur Knack besteht aus einer leuchtenden Kugel, um welche sich nicht gegenseitig berührende Relikte herumschwirren und auf diese Weise eine vollständige Figur mit Kopf, Armen und Beinen formen. Umso mehr solcher Relikte vom Spieler gefunden und aufgesammelt werden, umso größer und mächtiger wird der Protagonist.

Diese Idee bietet im Grunde sehr viel Potential, aus dem sich ein großartiges Spiel hätte formen lassen. Doch leider ging es Mark Cerny bei der Entwicklung von KNACK wohl vielmehr um die Demonstration der Fähigkeiten der Playstation 4 und nicht um die Produktion eines originellen und durchdachten neuen Spieletitels. Das Spiel soll anscheinend nur demonstrieren, wie die neue Playstation 4 viele einzelne Objekte in der Luft umherschweben und komplexe Figuren formen lassen kann, um diese kurz darauf physikalisch korrekt wieder zu Boden fallen zu lassen. Das ist ganz nett – mehr aber auch nicht.
Die uninspirierte und langweile Geschichte
Die Geschichte des Spiels ist vollgepfropft mit ermüdenden Klischees und in ihrer Belanglosigkeit kaum noch zu übertreffen: Knack bekämpft gemeinsam mit einigen blassen Nebencharakteren fiese Goblins, welche anscheinend einen Krieg gegen die Menschheit planen. Dabei bedient sich die Spielfigur der besagten Relikte und nutzt die durch sie gewonnenen Kräfte gegen die bösen Gegner.
Hau drauf, hau drauf, hau drauf…
Ein abwechslungsreiches Kampfsystem ist bei KNACK schlichtweg nicht vorhanden. Durch eine sich ständig wiederholende Hau-drauf-Choreographie werden Gegner mit ein bis zwei Schlägen zu Boden gebracht. Auch die sonstige Steuerung des kleinen Bauklötzchen-Wesens erweist sich als unnötig mühselig: Selbst kleinste Treppen oder Unebenheiten sind für Knack mit einem einzigen Sprung kaum zu überbrücken – es bedarf ständig eines mit der Zeit relativ nervigen Doppelsprungs. Dieser hält Knack allerdings oftmals so lange in der Luft, dass er von weiter entfernten gegnerischen Bogenschützen ohne Mühe getroffen werden kann.

Mein Fazit
KNACK wirkt auf den ersten Blick ganz interessant, auf den zweiten Blick sucht man die spielerische Abwechslung, auf den dritten Blick fragt man sich genervt, warum man sich das Spiel überhaupt noch antut und der vierte Blick findet gar nicht mehr statt.
Zum Glück finden sich unter den Launch-Titeln der Playstation 4 weitaus bessere und anspruchsvollere Spiele von talentierteren Spieledesignern, die ihren Kaufpreis auch tatsächlich rechtfertigen. KNACK ist für mich die größte Enttäuschung unter den aktuellen Spieletiteln der PS4.
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- Screenshots: Sony Computer Entertainment