Inhaltsverzeichnis
Meiner Meinung nach wird es für Entwickler immer schwieriger, Spieler mit ihren vermeintlichen Horrorspielen noch wirklich zu schocken. Dabei beziehe ich mich nicht etwa auf den Grad der Gewalt eines jeweiligen Titels, sondern vielmehr auf die immer seltener werdenden Überraschungsmomente, welche abgehärtete Spieler noch zusammenzucken lassen. Zu oft sind wir bereits dunkle und unheimliche Gänge in Spielen entlang gewandert, haben verschlossene Türen geöffnet, ohne zu wissen, was sich dahinter verbirgt. Allzu häufig sind uns mysteriöse Geister oder kleine unheimliche Mädchen wie in „F.E.A.R“ begegnet, um uns zu einer Gänsehaut zu verhelfen. Doch in den allermeisten Fällen hatten wir immerhin stets eine Waffe zur Hand, mir der wir uns wehren konnten. Nicht so in „Outlast“.
Outlast: Hier bin ich Mensch, hier darf ich´s sein
Outlast bedient sich keines muskelbepackten und im Nahkampf ausgebildeten Soldaten als Spielfigur, der mit seinem großen Sammelsurium an Waffen wild um sich schießend durch die Gänge flitzt – nein, in Outlast sind wir ein ganz normaler Mensch. Um genau zu sein: Miles Upshur ist Enthüllungsjournalist und wurde auf eine mysteriöse Nervenheilanstalt aufmerksam, in der etwas nicht mit rechten Dingen zugehen soll. Natürlich begeben wir uns als Spieler sofort zum besagtem Gebäude, klettern aufgrund verschlossener Türen über ein Fenster ins Innere und müssen erkennen, dass bei der Dekoration der Räume mit Blut und Gedärmen nicht gespart wurde.

Bevor wir uns dazu entschließen könnten, einfach umzukehren und die Anstalt wieder zu verlassen, sind wir auch schon gefangen und müssen um das pure Überleben kämpfen. Einige Insassen der Anstalt streifen durch die Gänge und sind stets auf der Suche nach neuen Opfern. Im Gegensatz zu vielen anderen Vertretern des Horrorgenres bleibt uns bei einer Begegnung mit einem der unheimlichen Geschöpfe der Anstalt nichts anderes übrig als wegzurennen und uns möglichst gut zu verstecken. Von derlei spannenden und nervenaufreibenden Momenten lebt „Outlast“, denn als Spieler hat man stets das Gefühl, dass „gleich irgendetwas passiert“. Besonders aufregend sind solche Momente, in denen man sich z.B. in einen Schrank flüchtet und durch kleine Schlitze in der Schranktür erkennt, wie der Verfolger sich ächzend durch den Raum schleift und nach Euch sucht. Gänsehaut pur!

Dank einer kleinen Handkamera mit Nachtsicht-Modus sind wir als Spieler dazu in der Lage, auch die dunkelsten Gänge der Anstalt zu erkunden. Da solch eine Kamera ein echter Stromfresser ist, müssen wir uns stets auf die Suche nach neuen Batterien machen, sonst stehen wir auf einmal im Dunkeln da und sind den Insassen vollkommen schutzlos ausgeliefert.
GeForce Now Ultimate jetzt entdecken!
High-End-Gaming in 4K und 60 FPS - ganz ohne teuren Gaming-PC »
Outlast im Test: Gute Präsentation mit Schwächen
Die grafische Präsentation von „Outlast“ auf der Playstation 4 ist leider nur als mittelprächtig zu berzeichnen. Zwar rennt das Spiel mit vorbildlichen 60 Bildern pro Sekunde bei einer vollen FullHD-Auflösung von 1080p, doch empfand ich Objekte und Figuren im Spiel aufgrund einer durchgängigen Polygonarmut als ziemlich kantig. Auch manche Animationen der ansonsten bedrohlichen Gegner waren mir für ein modernes Spiel einfach zu hölzern und altbacken. In manchen Situationen sah ich einen Insassen auf eine Treppe zugehen, die er dann aber mit derselben Animation hinaufsteigt wie als wenn er sich noch auf dem Boden vor der Treppe befindet. Hier hätte ich mir mehr Detailgenauigkeit gewünscht, da mich solche Situationen gerne einmal aus der ansonsten gelungenen Atmosphäre des Spiels herausreißen und stattdessen nur ein Schmunzeln auf mein Gesicht zaubern.
Was mir bei „Outlast“ besonders gefallen hat: Man hat als Spieler nie das Gefühl, „körperlos“ zu sein. Entsprechend sieht man bei jeder Aktion eine passende Animation der Hauptfigur – sei es beim Öffnen oder Schließen von Türen, dem Aufheben von Gegenständen oder wenn man sich nach einem kräftigen Sprung an einem Gitter festhält, um nicht abzustürzen. In bedrohlichen Momenten ertönt ein deutlich vernehmbares schweres Atmen der Hauptfigur, was deutlich zur gelungenen Atmosphäre von „Outlast“ beiträgt und das Gefühl vermittelt, sich als Spieler wirklich mitten im Geschehen zu befinden.

Mein Fazit
Vor allem als PS Plus Mitglied kann man bei „Outlast“ bedenkenlos zugreifen, da es kostenlos zur Verfügung steht. Aber auch in Form eines kostenpflichtigen Downloads ist das Spiel sehr zu empfehlen – die Schwächen in der grafischen Präsentation und mancher Animationen mal außen vor gelassen. Um für eine optimale Atmosphäre zu sorgen, solltet Ihr das Spiel aber auf jedem Fall in einem abgedunkeltem Raum spielen und Euch voll auf das Spiel einlassen. In diesem Fall garantiere ich Euch den einen oder anderen Spielmoment, bei dem Euch schnurstracks die Haare zu Berge stehen werden.
Jetzt informieren & bestellen »

- Screenshots: Red Barrels