20. Dezember 20131. Juni 2022REVIEWHardware & ToolsDie Playstation 4 im Test: Next-Gen Konsole mit viel PotentialVon Marco Kolditz am 20. Dezember 2013Wertung: Sony Playstation 44 von 5 Sternen"Leise und leistungsstarke Next-Gen Konsole mit viel Potential und unnötigen Einschränkungen. Viel Spaß für die nächsten Jahre garantiert!"Review von Marco KolditzInhaltsverzeichnis1 Das Design der Playstation 4: Schlicht & kompakt1.1 Wie laut ist die Playstation 4 im Betrieb?1.2 Die Anschlüsse der Playstation 4 im Detail2 Die Technik der Playstation 4: Starke Leistung mit unnötigen Einschränkungen2.1 Die eingebaute Festplatte der Playstation 42.2 Die optionale Playstation 4 Kamera2.3 Nicht nachvollziehbare Einschränkungen2.4 Wie viel Strom verbraucht die Playstation 4 in etwa?3 Der neue PS4-Controller: Eine gelungene Weiterentwicklung3.1 Es werde Licht…3.2 Das integrierte Touchpad3.3 Neue Tasten braucht das Land3.4 Ein integrierter Lautsprecher mit einem großen Nachteil3.5 Das optional erhältliche Ladegerät4 Die neue Benutzeroberfläche der Playstation 44.1 Größerer Fokus auf soziale Verbindungen4.2 Der neue Playstation Store4.3 Der neue Webbrowser4.4 Die auf das Nötigste beschränkte Sprachsteuerung5 Das Spieleangebot zum Verkaufsstart der PS46 Meine Wünsche für die Zukunft der Playstation 47 Playstation 4 im Test: Mein Fazit Nachdem Sony die Playstation 4 im Februar 2013 als Nachfolger der inzwischen sechs Jahre alten Playstation 3 vorstellte, ist sie nun endlich seit dem 29. November 2013 in Deutschland erhältlich. In diesem Review verrate ich Euch meine Meinung zur Next-Gen Konsole und ob mich die Playstation 4 im Test überzeugen konnte. Bei der Einführung einer neuen Konsolengeneration wie der Playstation 4 gerät die gesamte Spielebranche jedes Mal in helle Aufregung. Unzählige Ankündigungen vielversprechender „Next-Gen“-Spiele machen die Runde und unbelehrbare Trolle kriechen aus Ihren Löchern hervor, um die berüchtigten und gleichermaßen sinnlosen „Was ist besser? PC oder Konsole?“-Diskussionen zu starten. In meinem Artikel möchte ich mich gänzlich auf die Konsole und meine bisherige Erfahrung mit diesem neuen Gerät konzentrieren und dabei auf jegliche sinnlosen Vergleiche mit Desktop-Rechnern verzichten.Das Design der Playstation 4: Schlicht & kompaktDas neue Design der Playstation 4 wirkt weitaus moderner, eleganter und futuristischer als alle bisher erschienenen Varianten der gealterten Playstation 3. Mit ihren kompakten Maßen von 27,5 x 5,3 x 30,5 cm (B x H x T) und einem geringen Gewicht von nur zirka 2,8 kg ist sie im Vergleich zu ihrem Vorgänger angenehm schlank und meiner Meinung nach weitaus wohnzimmertauglicher.Jetzt auch live bei Twitch!Live-Streams mit Games, Tutorials, Talks und MEER! » Eine schmale und nach hinten schwächer werdende Lichtleiste auf der Oberseite der Playstation 4 schenkt dem Design der Konsole meiner Meinung nach „das gewisse Etwas“ und fungiert außerdem als Status-LED. Beim Einschalten der Playstation 4 pulsiert die Lichtleiste in einem hübschen Blau und im Betrieb leuchtet sie dauerhaft in einem unaufdringlichem Weiß. Sollte einmal mit der Konsole etwas nicht stimmen oder diese aus unerfindlichen Gründen überhitzen, so soll sich diese Leiste rot färben – was in meinem Fall aber noch nie geschehen ist.Im direkten Vergleich zu ihrem Konkurrenten, der Xbox One von Microsoft, verzichtete Sony bei der Playstation 4 auf ein klobiges externes Netzteil und verbaute dieses direkt mit in das Gehäuse. Der Vorteil: Es genügt ein simples mitgeliefertes Kaltgerätekabel, um die Playstation 4 ans Stromnetz anzuschließen. Der Nachteil: Das im Gehäuse der PS4 verbaute Netzteil gibt natürlich im Betrieb eine gewisse Wärme ab, welche ebenso wie die durch den Prozessor und die Festplatte produzierte Hitze nach außen abgeführt werden muss.Wie laut ist die Playstation 4 im Betrieb?Hierzu hat Sony einen kleinen Lüfter verbaut, der diese Aufgabe auch ordentlich meistert. Nach meiner Erfahrung ist der Lüfter der PS4 im Leerlauf nicht wahrnehmbar, während kurzer Spielpartien nur wie ein leises Rauschen zu hören und erst nach einigen Spielstunden rechenintensiver Titel dreht der Lüfter allmählich hoch. Doch auch unter Last ist die Geräuschentwicklung der Playstation 4 weitaus geringer und angenehmer als noch bei meiner alten originalen Playstation 3.Anders ist es bei Spieletiteln und Filmen, die einen Datenträger im Blu-ray Laufwerk erfordern und kontinuierlich auf die sich im Laufwerk befindliche Disc zugreifen. Das in der Playstation 4 verbaute Blu-ray Laufwerk ist zwar dünn und kompakt, sorgt aber im Betrieb für eine wahrnehmbare Geräuschentwicklung. Im Vergleich zu meiner alten Playstation 3 empfinde ich die Playstation 4 aber trotzdem sowohl im Leerlauf, unter Last wie auch beim Betrachten von Blu-ray Filmen als angenehm vor sich hin schnurrendes Kätzchen. Wer die Playstation 4 vertikal aufstellen möchte, sollte dazu unbedingt den von Sony optional erhältlichen Standfuß verwenden. Auch wenn die Playstation 4 ohne zusätzlichen Standfuß einwandfrei steht, so verdeckt man auf diese Weise doch die an den Seiten befindlichen Lüftungsschlitze und läuft damit Gefahr, dass sich die Konsole mit der Zeit überhitzt – was vor allem in den Sommermonaten der Fall sein kann.Die Anschlüsse der Playstation 4 im DetailDie Playstation 4 bietet an ihrer Vorderseite zwei USB 3.0 Anschlüsse für den Anschluss von USB-Sticks oder zum Aufladen der neuen DualShock 4 Controller. Hierbei ist mir ein kleines, aber nicht zu unterschätzendes Detail aufgefallen, welches sicher den einen oder anderen neuen Nutzer der PS4 zur Verzweiflung bringt: Möchte man einen zweiten DualShock 4 Controller mit der Playstation 4 nutzen, so betätigt man die auf dem Controller befindliche PS-Taste und schaut erst einmal blöd in die Röhre. Denn außer dem Aufleuchten und Blinken der neuen Lichtleiste an der Vorderseite des PS4-Controllers geschieht gar nichts. Erst nachdem man den neuen Controller einmal per USB-Kabel mit der Playstation 4 verbunden und daraufhin die PS-Taste betätigt hat, ist dieser fortan auch schnurlos nutzbar. Die Rückseite der Playstation 4 zeigt sich schon weitaus kontaktfreudiger. So finden sich hier 1.) ein optischer Audioausgang (S/PDIF Toslink), 2.) ein HDMI-Anschluss in Version 1.4, 3.) ein klassischer Netzwerkanschluss (LAN), 4.) ein Anschluss für die separat erhältliche Playstation 4 Kamera und 5.) der Anschluss für das Stromkabel. Für den schnurlosen Netzwerkbetrieb im WLAN sorgt ein IEEE 802.11 b/g/n Standard, mit schnurloser Peripherie wird per Bluetooth kommuniziert.Aufgrund des an der Vorder- und Rückseite nach hinten geneigten Designs der Konsole fällt das Anschließen der diversen Kabel auf der Rückseite ein wenig schwerer im Vergleich zu klassischeren Bauformen. Dies ist aber Meckern auf hohem Niveau, da man die Kabel ja in der Regel nur einmal anschließt und dann für viele Monate oder Jahre ruhen lässt.Die Technik der Playstation 4: Starke Leistung mit unnötigen EinschränkungenNatürlich bietet die Playstation 4 als Next-Gen Konsole weitaus mehr Leistung als die in die Jahre gekommene Playstation 3 – wer hätte das gedacht? Sony setzt hierbei auf einen 8-Kern-Prozessor von AMD und auf insgesamt acht GByte von schnellem GDDR5-Arbeitsspeicher. Die Grafikeinheit der Playstation 4 soll hierbei mit 18 Compute Units ausgestattet sein, was zu einer im Vergleich zur Xbox One beachtlichen Anzahl von 1.152 Shadern führt – die Konkurrenz aus dem Hause Microsoft kann nur mit 768 Shadern aufwarten.Die Playstation 4 bietet eine für Konsolen sehr beachtliche Rechenleistung, welche sich in den nächsten Monaten und Jahren in Form von immer aufwändiger gestalteten Spielen präsentieren wird. Aktuelle Spieletitel nutzen noch nicht einmal ansatzweise das wahre Potential der Hardware der Playstation 4, auch wenn Spiele wie Battlefield 4 mit vorbildlichen 60 Bildern pro Sekunde über den Fernseher huschen.Die eingebaute Festplatte der Playstation 4Leider ist in der Playstation 4 „nur“ eine Festplatte mit 500 GByte verbaut. Was auf den ersten Blick nach sehr viel Platz aussieht, erweist sich im tatsächlichen Spielealltag jedoch langfristig als problematisch: Sony beansprucht für das komplette Betriebssystem der PS4 samt Firmware bereits über 90 GByte Festplattenspeicher. Es bleiben also nur noch knapp 400 GByte übrig für Spiele, heruntergeladene Filme, Musik, aufgenommene Spielevideos und Co. Da bei der Playstation 4 jedes Spiel vollständig installiert wird und diese im Schnitt zwischen 30-50 GByte belegen, ist der Speicherplatz bereits mit 8-13 Spielen komplett aufgebraucht. Daher empfehle ich jedem Käufer der Playstation 4 seine Festplatte noch vor der ersten Inbetriebnahme der Konsole gegen eine Alternative mit mehr Speicherplatz auszutauschen. Welche Festplatte ich Euch empfehle und wie Ihr den Umbau ganz einfach selbst bewerkstelligen könnt, zeige ich Euch in meinem Tutorial zum Thema. Die optionale Playstation 4 KameraIm Gegensatz zu Microsoft legt Sony seiner Next-Gen Konsole keine Kamera bei und konnte auf diese Weise den attraktiveren Preis von 399,00 Euro ermöglichen. Für etwa 60,00 Euro können Interessenten sich die Playstation 4 Kamera nachträglich dazu kaufen und sie über den speziellen Anschluss auf der Rückseite der PS4 anschließen. Fortan sind Sprachkommandos, Webcam-Videoübertragungen und in Zukunft womöglich auch sehr interessante Spielmechaniken möglich, welche die Funktionen der Kamera nutzen. Ich empfinde es allerdings eine Frechheit von Sony, dass dieser Kamera lediglich ein kleines rechteckiges Stück doppelseitigen Klebebands für die Unterseite der Kamera beigelegt wird, mit welchem man diese irgendwo sicher aufstellen kann. In Europa fehlt nämlich der in den USA beigelegte flexible Standfuß der Kamera, mit welchem man immerhin mehr Möglichkeiten zur Positionierung oder Befestigung der Kamera auf dem Fernseher gehabt hätte.Nicht nachvollziehbare EinschränkungenDie Playstation 4 spielt derzeit nur 2D-Blu-ray Discs und DVD-Filme ab und verweigert das Abspielen von simplen Musik-CDs oder praktischen MP3-Dateien über einen USB-Stick. Auch ein bei der Playstation 3 so beliebter DLNA-Support und die Unterstützung externer Festplatten fehlt völlig. Ein ebenfalls sehr nerviger Umstand ist die Tatsache, dass sich zum Start eines jeden Spieles trotz vollständiger Installation stets die jeweilige Spiele-Disc in der Playstation 4 befinden muss. Ein schneller und komfortabler Wechsel zwischen verschiedenen Spielen ist daher nicht möglich, es sei denn, man kauft alle Spiele ausschließlich über den Playstation Store. Ob allerdings das Herunterladen der aktuell bis zu 50 GByte großen Spieletitel und der damit entsprechend hohe Zeitaufwand sonderlich viel Spaß macht, das wage ich doch zu bezweifeln.Solche Einschränkungen sind Entscheidungen seitens Sony, die ich nicht nachvollziehen kann und auch nicht nachvollziehen möchte. Ich hoffe, dass unzufriedene Kunden laut genug sein werden, um Sony zu entsprechenden Firmware-Updates zu zwingen, welche die völlig sinnfreien Einschränkungen vollständig aufheben.Wie viel Strom verbraucht die Playstation 4 in etwa? Die Playstation 4 ist aufgrund ihrer leistungsstärkeren Komponenten im Vergleich zur aktuellsten Version der Playstation 3 (Super Slim) erwartungsgemäß etwas stromhungriger. So zieht sie im Leerlauf etwa 82 Watt aus der heimischen Steckdose, beim Betrachten von Blu-ray Filmen zirka 102 Watt und bei rechenintensiven Spielen bis zu 150 Watt.Die Playstation 3 Super Slim begnügte sich in allen genannten Einsatzgebieten mit gerade einmal 70-80 Watt, während die originale und fette Playstation 3 aus dem Jahr 2007 noch zwischen 160-190 Watt für ihren Betrieb benötigte.Man darf erwarten, dass zukünftige Varianten der Playstation 4 sparsamer im Stromverbrauch sein werden. Doch bis dahin dürften noch zwei bis drei Jahre vergehen.Der neue PS4-Controller: Eine gelungene WeiterentwicklungGanze Arbeit hat Sony bei der Weiterentwicklung des bewegungssensitiven SIXAXIS DualShock 4 Controllers für die Playstation 4 geleistet. Der schnurlose Controller ist meiner Meinung nach nun weitaus handlicher, griffiger und aufgrund seiner leicht strukturierten Rückseite angenehmer zu halten. Für Menschen mit größeren Händen ist er dank seiner im Vergleich zum DualShock 3 etwas größeren Dimensionen auch weitaus komfortabler zu bedienen.Es werde Licht…Das wohl auffälligste Merkmal des neuen PS4 Controllers ist seine leuchtene Lichtleiste an der Vorderseite. Diese dient einerseits anhand von unterschiedlichen Farbgebungen zur Identifikation des Spielers bei lokalen Mehrspieler-Partien und anderseits als Unterstützung der separat erhältlichen Playstation 4 Kamera bei der Lokalisierung der einzelnen Spieler im Raum. Manche Spiele nutzen die Lichtleiste außerdem dazu, den Gesundheitszustand der Spielfigur anhand von wechselnden Farben zu symbolisieren – es obliegt wieder einmal der Kreativität der Spieleentwickler, die zur Verfügung stehenden Technologien auf kreative Weise zu nutzen. Das integrierte TouchpadDas in den DualShock 4 Controller integrierte und klickbare Touchpad wird ganz sicher bei zukünftigen Spielen für die Playstation 4 eine wachsende Rolle spielen. Aktuell unterstützen nur wenige Spieletitel auf eher rudimentäre Weise dessen Funktionen – beispielsweise zur Navigation auf Übersichtskarten oder um verschiedene einfachere Manöver auszuführen. Wir dürfen gespannt sein, was sich die Spieleentwickler hier für kommende Werke ausdenken werden.Neue Tasten braucht das LandDie beiden von Vorgängern bekannten Select- und Start-Tasten sind zwei neuen Tasten gewichen: Den Share- und Options-Tasten. Mit dem Share-Knopf lassen sich auf sehr einfache Weise Screenshots und Spielevideos erstellen, da die Playstation 4 stets die vergangenen 15 Minuten eines Spiels aufzeichnet und so für das Teilen bei Facebook, Twitch und Co. vorbereitet. Die Options-Taste hingegen führt in den meisten Spielen zum – wer hätte das gedacht – Menü des Spieles zurück. Leider sind beide Tasten im Vergleich zum hervorragendem Steuerkreuz oder den für die Playstation typischen Quadrat-, Dreieck-, Kreuz- und Kreis-Tasten relativ schwer zu erreichen und aufgrund ihrer ziemlich flachen Konstruktion schwerfällig zu bedienen. Ein integrierter Lautsprecher mit einem großen NachteilEin in den PS4 Controller integrierter Lautsprecher kann von Spieleentwicklern dazu genutzt werden, zusätzliche Soundeffekte direkt über den Controller auszugeben. Auf diese Weise werden zum Beispiel in einem Spiel gefundene Notizen spielernah vorgelesen, was zu einer intensiveren Spielerfahrung führen kann.Ich bin von dieser Lösung allerdings noch nicht gänzlich überzeugt. Manchmal schnappe ich mir nämlich am späten Abend gerne mal meinen Kopfhörer und stöpsel ihn in meine Soundanlage, um andere Personen im Haushalt nicht in ihrem Schlaf zu stören. Da der PS4 Controller natürlich aber nicht „weiß“, dass ich derzeit einen Kopfhörer verwende, gibt er somit manchmal und unerwartet lautstarke Soundeffekte von sich, die natürlich sowohl mich wie auch alle anderen Personen im Haushalt erschrecken.Die einzige Lösung erkenne ich derzeit darin, über die Einstellungen der Playstation 4 die Lautstärke des Controller-Lautsprechers komplett nach unten zu drehen – wobei ich nicht weiß, ob mir dadurch je nach Spiel eventuell entscheidende Informationen entgehen. Hier sollte Sony unbedingt eine akzeptable Lösung finden und per Firmware-Update nachliefern – schon alleine dem lieben Hausfrieden zuliebe.Positiv: An der Unterseite des PS4 Controllers befindet sich ein 3,5mm Klinkeanschluss für handelsübliche Headsets, wie man sie beispielsweise bei Smartphones gerne verwendet – ideal für spannende Online-Multiplayer-Partien.Das optional erhältliche LadegerätWer keine Lust darauf hat, den PS4 Controller immer wieder per USB-Kabel an die Playstation 4 anzuschließen, um diesen aufzuladen, dem empfehle ich die offizielle Ladestation für zwei DualShock 4 Controller. Hier genügt es, einen oder zwei Controller einfach auf die Ladestation zu stecken, um diese aufzuladen. Aber auch hier darf Sony gerne nachbessern, denn das Aufstecken der Controller erweist sich manchmal als ziemlich knifflig.Die neue Benutzeroberfläche der Playstation 4Die neue Benutzeroberfläche der Playstation 4 ist im Vergleich zum Vorgänger weitaus aufgeräumter, reaktionsfreudiger und insgesamt intuitiver zu bedienen. Die von der Playstation 3 bei vielen Spielern so unbeliebte horizontale Menüleiste ist zwar nach wie vor vorhanden, wurde aber kräftig entschlackt und bildet nicht länger den Mittelpunkt aller Aktivitäten. Stattdessen ist eine weiteres Menü hinzugekommen, was sich gleich unterhalb der genannten Leiste befindet und bei jedem Start der Konsole sofort angezeigt wird. Dieses Menü listet alle installierten Spiele und Apps anhand ansehnlicher Kacheln auf und ist entsprechend der zuletzt verwendeten Titel sortiert. Die neue Benutzeroberfläche gefällt mir sehr gut und ich fand mich nach einer sehr kurzen Einarbeitungszeit bereits einwandfrei zurecht. Untermalt wird die Navigation durch die neue Benutzeroberfläche von einer sehr ruhigen, entspannenden, unaufdringlichen und überraschend angenehmen Hintergrundmusik.Größerer Fokus auf soziale Verbindungen Insgesamt wurde bei der Konzeption der neuen Benutzeroberfläche auch der Fokus auf soziale Aktivitäten verstärkt. So sieht man in einer Übersicht die letzten Aktivitäten seiner Freunde, ihre gewonnen Trophäen, ihre zuletzt angesehenen Videos und vieles mehr. Diese Übersicht aller Aktivitäten ist derzeit allerdings noch völlig unsortiert und teilweise ziemlich unübersichtlich. Ich hoffe, dass Sony hier bald über ein Firmware-Update Ordnung ins Chaos bringt.Der neue Playstation Store Besonders auffällig ist auch der überarbeitete Playstation Store. Es macht wirklich Spaß hier nach neuen Spielen, interessanten Filmen und schöner Musik zu suchen und gegebenenfalls entsprechende Spiele sofort zu kaufen oder Filme in HD-Qualität zu mieten. Die Bedienung ist hierbei erfreulich einfach, intuitiv und erinnert vor allem bei der Benutzung der Suche streckenweise an die klassische Bedienung eines Navigationssystems.Der neue Webbrowser Der in das Betriebssystem integrierte Webbrowser ist im Vergleich zur eher lächerlichen Version der Playstation 3 weitaus moderner, schneller und übersichtlicher. Dennoch reagiert er im Vergleich zu Desktop-Browsern oder Lösungen auf Smartphones und Tablets sehr träge, ist über den PS4 Controller zu kompliziert zu bedienen und eignet sich daher nicht als Alternative.Die auf das Nötigste beschränkte Sprachsteuerung Ist man glücklicher Besitzer einer Playstation Kamera, so kann man das Betriebssystem in kleinen Teilen auch mit Sprachkommandos bedienen. So sagt man zum Beispiel „Playstation“, woraufhin ein kurzes Signal ertönt, gefolgt von zur Verfügung stehenden eingeblendeten Sprachbefehlen. Möchte man nun die Playstation 4 ausschalten, schreit sagt man einfach „Power“, gefolgt von „PS4 ausschalten“ und das System schaltet sich aus. Das ist ganz praktisch, aber sehr weit entfernt von der Qualität und Zuverlässigkeit moderner Sprachassistenten aktueller Smartphones oder Tablets.Das Spieleangebot zum Verkaufsstart der PS4Spieletitel zum Launch einer neuen Konsole haben es nicht leicht: So sollen sie doch einerseits die fortgeschrittenen und beeindruckenden Funktionen der neuen Geräte demonstrieren und mögliche Käufer von ihrer Leistungsfähigkeit überzeugen und andererseits mit einem genialen Spielekonzept aufwarten.Das aktuelle Angebot an Spielen für die PS4 ist nett, teilweise recht beeindruckend, aber insgesamt noch nicht vollends überzeugend. Mit ersten wirklichen Spielekrachern und originellen Exklusiv-Spielen ist erst in einigen Monaten oder sogar erst in einigen Jahren zu rechnen – besonders auf die neuen PS4-Titel von Naughty Dog („The Last of Us„, PS3) und Quantic Dream („Heavy Rain“, „Beyond: Two Souls„, PS3) freue ich mich schon jetzt. Speziell zum Start der Playstation 4 habe ich mir sehr viele der erhältlichen Launch-Titel näher angeschaut und zahlreiche Testartikel veröffentlicht. Hier geht es zum PS4 Launch-Special »Meine Wünsche für die Zukunft der Playstation 4Wie schon bei der Playstation 3 erwarte ich auch bei ihrem Nachfolger zahlreiche Firmware-Updates, welche der Konsole immer mehr nützliche Funktionen bescheren und vor allem die unnötigen Einschränkungen abspielbarer Video- und Musikformate aufheben. Ich verstehe ja, dass die Playstation 4 vor allem eine reine Spielekonsole sein möchte und sich auf diese Weise gezielt von ihrem Konkurrenten, der Xbox One, abheben will. Aber warum wurden so elementare Funktionen wie das Abspielen simpler Audio-CDs oder der beliebte DLNA-Support im Vergleich zur Playstation 3 gestrichen? Das macht in meinen Augen wenig Sinn und stellt einen eindeutigen Rückschritt dar.Außerdem möchte ich eine Spiele-Disc nur ein einziges Mal in die Playstation einlegen: Zur vollständigen Installation des jeweiligen Spieletitels. Ich möchte daraufhin zwischen installierten Spielen frei wechseln dürfen, ohne jedes Mal die Spiele-Discs auswechseln zu müssen. Für die Zukunft erhoffe ich mir also mehr Verständnis seitens Sony für ihre Kunden und das Nachtragen der gewünschten Funktionen über Firmware-Updates. Ich rechne in zwei bis drei Jahren mit einer dünneren, leiseren, stromsparenderen und möglicherweise bezüglich eines schnelleren WLAN-Standards und einer fortgeschritteneren HDMI-Version aufgepeppten Playstation 4 Slim.Playstation 4 im Test: Mein FazitDie Playstation 4 hat mich weniger auf dem Papier als beim tatsächlichen Gebrauch überzeugt. Ich empfinde sie als angenehm leise, leistungsstark, stylisch und vor allem gewappnet für die kommenden Jahre – sofern Sony einige Funktionen über Firmware-Updates nachliefert und unnötige Einschränkungen aufhebt.Jetzt informieren & bestellen »Bilder zum Artikel »Bildnachweise:Fotos: Marco KolditzSteckdose: MopicWeiterführende LinksTutorial: Playstation 4 Festplatte austauschen »Bildergalerie:ProduktfotosThemen zum ArtikelGalerien Hardware Playstation ReviewsArtikel von Marco KolditzMarco Kolditz ist unter dem Namen MEER DER IDEEN seit 2009 als Content Creator in München selbstständig und pflegt nebenher dieses Blogmagazin.Marco Kolditz hat bislang 397 Artikel geschrieben.