4. August 20213. September 2024REVIEWSpiele & SoftwareStrangeland im Test: Düsteres Point & Click Adventure im Pixel-LookVon Marco Kolditz am 4. August 2021Wertung: Strangeland3.5 von 5 Sternen"Mit Strangeland ist Entwickler Wormwood Studios ein düsteres Point & Click Adventure im Pixel-Look gelungen. Die Spielzeit von etwa drei bis vier Stunden ist zwar recht kurz geraten, aber ehrlich gesagt hätte ich auch nicht viel mehr Zeit in dieser Spielwelt verbringen wollen."Review von Marco KolditzInhaltsverzeichnis1 Sehr strange, dieses Strangeland2 Der Tod als Teil der Geschichte3 Mein Fazit Mit „Strangeland“ haben Entwickler Wormwood Studios und Publisher Wadjet Eye Games ein düsteres Point & Click Adventure im Pixel-Retro-Look veröffentlicht. Ich bin in die surreale Welt eingetaucht und berichte Euch von meiner Erfahrung im Test! Der Publisher Wadjet Eye Games steht für mich schon seit einigen Jahren für qualitativ hochwertige Point & Click Adventures im gelungenem Pixel-Look. Vor allem die beliebte „Blackwell“-Spielereihe, das post-apokalyptische Adventure „Shardlight“ und die Mystery-Perle „Unavowed“ konnten mich durch ihre originellen und mitreißenden Geschichten und liebevoll gestalteten Charakteren und Welten bereits überzeugen. Bei Strangeland fungiert Wadjet Eye Games als Publisher, während Wormwood Studios sich für die Entwicklung verantwortlich zeichnet, die schon mit dem Adventure „Primordia“ zu überzeugen wussten. Sehr strange, dieses StrangelandVielleicht kennt Ihr diese Spiele, in welchen hin und wieder zur Abwechslung albtraumhafte Sequenzen eingestreut werden, surreal, erschreckend und verstörend zugleich. Als erfahrener Spieler ahnt man bereits: Das ist sicher nur einer dieser kurzen Albtraum-Abschnitte, welcher uns wieder einmal durch irgendwelche unverarbeiteten Geschehnisse der Vergangenheit geleitet. Strangeland ist wie diese Spiele – nur das es ausschließlich aus diesen albtraumhaften Momenten besteht und wir nie wissen, was uns hinter der nächsten Ecke an verstörenden Bildern erwartet.Jetzt auch live bei Twitch!Live-Streams mit Games, Tutorials, Talks und MEER! » Wir wachen in einer Zwangsjacke umhüllt vor einem Ortschild auf, welches uns bereits mit Leuchtreklame zu unserem Zielort mit dem einladenden Namen „Strangeland“ lotsen möchte. Vor uns präsentiert sich ein wenig vertrauenswürdiger Weg aus lose im Raum schwebenden Felsen. Die Welt um uns herum ist von dichten Wolken umgeben und in unheilvolles Licht getaucht. Unsere Zwangsjacke öffnet sich wie von Zauberhand und so stehen wir da – im Nirgendwo, im Irgendwo, in Strangeland. Den Weg hinunter erwartet uns ein riesengroßes Clownsgesicht, welches uns bei jedem Besuch mit einem schlechtem Witz empfängt. Sein weit geöffneter Mund führt uns direkt in das Innere einer Art Vergnügungspark. Wenig vergnüglich begegnen wir dort sofort einer Frau, welche sich direkt vor unseren Augen in einen tiefen Brunnen in den Tod hinabstürzt und offenbar Suizid begeht. Ein Münztelefon klingelt, welches uns darauf hinweist, dass wir die Zeichen beachten sollten – welche Zeichen sind gemeint? Wo sind wir? Wer ist die geheimnisvolle Frau? Wer sind wir und warum sind wir hier? Der Tod als Teil der GeschichteDer dystopische Retro-Grafikstil des Spiels überzeugt und passt ideal zur bedrückenden, unheilvollen Atmosphäre des düsteren Adventures, in welchen der Tod ein Teil der Spielmechanik ist – unser erstes Ableben ereilt uns schnell und wird nicht das einzige bleiben. Keine Sorge: Wir verlieren dabei keinen Fortschritt, der Tod ist Teil der Geschichte und Schritt für Schritt, Rätsel um Rätsel, Tod um Tod öffnet sich uns der Jahrmarkt immer weiter und nach etwa drei bis vier Stunden ist der Spuk bereits vorbei. Kommen wir an einer Stelle mal nicht weiter, genügt ein Anruf durch das Münztelefon mit wertvollen Hinweise zur Lösung des aktuellen Problems. Strangeland umfasst Thematiken rund um psychische Krankheiten, der Verarbeitung von Trauer, Selbstmord und grundsätzlich selbstzerstörerischem Verhalten. Es handelt sich um kein buntes Gute-Laune-Spielchen, sondern regt zum Nachdenken an, präsentiert teils verstörende Bilder und Dialoge, verpackt in atmosphärische Grafik und einem gelungenem Sounddesign. Die Geschichte von Strangeland wird gut erzählt, ist aber auch recht schnell vorhersehbar. Ich finde es sehr mutig und löblich, dass sich ein Entwickler und Publisher in der ohnehin schon leider recht klein gewordenen Nische der Point & Click Adventures an solch ein unangenehmes Thema herantraut und sogar auf Steam und direkt vor dem Spielstart selbst mit Trigger-Warnungen darauf hinweist, dass dieses Spiel nichts für jedermann ist. Mein FazitMit Strangeland ist Entwickler Wormwood Studios ein düsteres Point & Click Adventure im Pixel-Look gelungen, welches sich Themen wie Trauer, psychischen Krankheiten und Selbstmord annimmt und diese in Form von verstörenden Bildern und Dialogen zu den Spielern trägt. Die Spielzeit von etwa drei bis vier Stunden ist zwar recht kurz geraten, aber ehrlich gesagt hätte ich auch nicht viel mehr Zeit in dieser Spielwelt verbringen wollen. Eine Empfehlung für alle Point & Click Adventure Fans, die in bedrückendere Thematiken eintauchen wollen.Produktseite bei Steam »Videos zum Artikel »Bilder zum Artikel »Videogalerie:Trailer zum SpielBildergalerie:ScreenshotsThemen zum ArtikelGalerien PC Point & Click Adventures Retro Reviews Spiele Trailer VideosArtikel von Marco KolditzMarco Kolditz ist unter dem Namen MEER DER IDEEN seit 2009 als Content Creator in München selbstständig und pflegt nebenher dieses Blogmagazin.Marco Kolditz hat bislang 396 Artikel geschrieben.